Full text: Markgrafen-Büchlein

204 
1786 zu Ehren des anwesenden Markgrafen in Bayreuth statt, 
fand, wurde der Riemermeister Händel aus Unvorsichtigl 4 
erschanssan. gkeit 
Im Jahre 1771 ordnete er an, dass die Wicderherstellung 
des alten Schlosses zu Ende gebracht werden solle. © 
Bei allen Baureparaturen, obgleich sie im Bayreuther Lande 
geringfügiger Natur waren, ist doch sein A fleissig angebracht 
Im Jahre 1773 erhielt die Vorstadt St. Georgen die Er 
Jaubnis, alle 14 Tage am Dienstag einen Viehmarkt abzuhalten: 
dieser wurde aber bald auf den Montag verlegt und alle S Tage 
abgehalten. 1779 erhielt St. Georgen auch das Privilegium zu 
Abhaltung jährlicher, 2—3 Tage dauernder Pferdemärkte. 1781 
wurde der vorher ausgetrocknete Brandenburger Weiher stück 
weise vorkauft. 
Im Jahre 1786 erhielten die Juden die Erlaubnis, zu 
Bayreuth einen eigenen Gottesacker ausserhalb der Stadt er 
richten zu dürfen. 1782 stiftete der Markgraf 3000 Gulden zu 
einer neuen Präbende in das adelige Fräuleinstift auf der Birken 
bei Bayreuth. Auf Grund des Befehls von 1783 wurde im 
nächsten Jahre mit dem Bau eines Irrenhauses in St. Georgen 
begonnen. 
Sonst aber ist Aloxanders Regierungszeit für die Bay 
reuther Unterthanen in weniger gutem Gedächtnis geblieben 
Kaum war das Bayreuther Land von dor Ansbacher Re 
gierung übernonımen, so wurden alle Pferde und Wagen des 
Bayreuther Hofes versteigert und zwar meist unter ‚dem Werte 
Man sagto zwar, die Ursache hiezu sei, dass man sich mit dem 
erlangten Besitztum nicht bereichern wolle; allein es war haupt 
sächlich das Absechen darauf gerichtet, alles, was Bavrenthiscl 
var, herabzuwürdigen. 
So erhielt z. B. der Jude Baruch eine Menge Oekonomie- 
wägen um etliche 50 Gulden, obgleich die Bauern ein Paar 
100 Gulden dafür bezahlen wollten. Ueber 100 herrschaftliche 
Pferde, darunter sämtliche Leibpferde des Markgrafen Friedrich 
wurden grossenteils zu Schleuderpreisen versteigert. Ein aus 
Alladorf bei Sanspareil abstammender, aber unter der neuen 
Regierung etwas kümmerlich genährter Schimmel, den Markgral 
Friedrich allen englischen Pferden vorzog, wurde um ein Paar 
Carolin einem jüdischen Pferdehändler zugeschlagen; dieser aber 
fütterte ihn wieder heraus und verhandelte ihn für mehrere 
100 Dukaten an den Oberstallmeister des Markgrafen Alexander. 
Auch die herrschaftlichen Güter wurden gleichsam verschleudert, 
z. B. der Fasanengarten auf der Eremitage, die Grundstücke des 
Thierrzartens.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.