Full text: Markgrafen-Büchlein

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kehr aus Amerika 1783 trat er vom Ansbacher Jägerregiment 
in das Bayreuther Infanterieregiment über und nach 2 jährirem 
Aufenthalt zu Bayreuth 1785 in die preussische Armee Fried. 
richs des Grossen. i 
Im Jahre 1783, wo durch den Frieden vom 20. Januar 
zwischen Amerika und England die am 19. Oktober 1781 He 
fangenen Truppen befreit wurden, kehrte kaum der dritte Teil 
der sog. Auxiliartruppen aus Amerika zurück. Viele hatten sich 
in diesem Lande ansässig gemacht, um nicht mehr fürchten zu 
müssen, aufs Neue verkauft zu werden. Nach dem amerikı- 
nischen Kriege überliess 1788 der Markgraf für Holland und 
Java eine Brigade von 1500 Mann, 
Im Jahre 1785 erging ein allgemeines Ausschreiben: es 
solle sich Niemand unterstehen, den Fürsten in irgend ciner 
Sache mündlich anzugehen. Alle Eingaben waren schriftlich zu 
machen und auf Antwort zu warten. 
Ob dieses — bemerkt hiezu der Bayreuther Chronist König 
(Manuskr, VI S. 546) aus eigenem Antrieb oder auf Veran 
Jassung der (ziemlich eigenmächtigen) Minister geschehen, blieb 
unbekannt. 
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Unter Alexanders rühmlichen Handlungen mag erwähnt 
werden, dass er im Gegensatz zu seinem Vater sich nicht mehr 
auf die Seite Ocsterreichs, des Gegners Friedrichs des 
Grossen, seines Oheims stellte, sondern 1785 dem von letzterem 
gegründeten Fürstenbund beitrat. 
Er zeichnete sich durch grosse Sparsamkeit aus. Geld 
yier war scin grösster Fehler. 
Der Geheime Rat und Oberhofmarschall Friedr. Franz Joh. 
von Pöllnitz hatte sich vom Fürsten das heimgefallene Ritter 
gut Frankenberg (bei Uffenheim) zum Geschenk ausgebeten. 
Als aber der Markgraf erfuhr, dass das Rittergut mehr wert 
sei als ihm Herr von Pöllnitz angegeben hatte, fiel letzterer, 
der bisher ein Liebling des Fürsten war, in Ungnade und 
ward entlassen. 
Die aus den Subsidiengeldern erzielten Einnahmen sowie 
die Einkünfte der Grafschaft Sayn-Altenkirchen verwendete er 
zur Abtragung von Schulden, 
Zu Ende des Jahres 1750 waren bereits über die Hälfte 
der Bayreuther Schulden bezahlt, Dadurch wurde es ihm 0000 
lich, Steuererloichterung eintreten zu lassen und 1.200 001 
Gulden auf Landeskultur und Viehzucht zu verwenden. 
Es wurden Schweizereien und Fohlenhöfe angelegt. Durch 
anglische und holländische Hengste veredelte er die inländische
	        
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