Volltext: Markgrafen-Büchlein

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Schröder befestigte sich immer mehr in der Gunst seines 
Fürstlichen Herrn, Im Jahre 1765 erkaufte er sich sogar «non 
Adelsbrief und am 8. Januar 1766 orhielt er den kleinen Adler- 
orden. Er fühlte sich zuletzt so mächtig, dass er alle Beamten 
die sich ihm nicht fügten, im Namen des Markgrafen ohne Wei. 
teres absetzte bezw. arretierte. 
In der Münzstätte wollten der Münzmeister Ruckdeschel so- 
wohl als auch der Münzwardein Weber nicht recht nach der 
Pfeife der Herren Schröder und Schilling tanzen. Da wurde 
nun rasch Abhilfe geschaffen. Man machte ihre Ehrlichkeit 
verdächtig, arretierte sie im Juli 1765 und entsetzte sie un- 
verhofft ihrer Aemter. An ihre Stelle ernannte man Johann 
Christian Eberhardt (aus Saalfeld) zum Münzmeister und den 
Bayreuther Goldarbeiter Johann Heinrich Schmidthammer zum 
Münzwardein. 
Durch die Launen und Eigenmächtigkeiten dieses chr- und 
zeldgierigen Emporkömmlings und seiner Helfershelfer wurden 
für den Hofadel und den Beamtenstand ganz unerträgliche Ver- 
hältnisse geschaffen. Wer es machen konnte, kehrte dem Hofe 
wie der Stadt den Rücken. 
Der Hofmarschall Bose sowie sein Schwager, der Schloss- 
hauptmann Graf Putbus hatten alsbald ihre Chargen niederge- 
legt und die Residenz verlassen, Der bereits obengenannte 
(S. 226) Johann Gottlob von Meyern trat schon 1763 in hraun 
schweigische Dienste. 
Alle Gnadengesuche, die an den Markgrafen gerichtet 
waren, gingen durch Schröders Hände. Von seinem Gutdünken 
hing die Besetzung der wichtigsten Aemter ab 
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Da der von Schröder in seiner Menschenscheue bestärkte 
Markgraf Friedrich Christian sich immer mehr zurückzog und 
die Regierungsgeschäfte nur dem Kleeblatte (Schröder, Tritsch- 
ler und Wunschold) überliess, trat eine grosse Misswirtschaft im 
Lande ein, so dass selbst der preussische König, Friedrich II 
der Grosse, im April 1766 und sein Vetter, Markgraf Alexander 
zu Bayreuth, dem Markgrafen bittere Vorwürfe machten. Letz- 
terer besuchte ihn sogar im Sommer des Jahres 1766; aber der 
Markgraf war zu sehr im Garne dieses Kleeblattes und liess die 
warnenden Worte unbeachtet. Ein einziger aber rechtschaffener 
Freund hätte ihn und das Land glücklich machen können, da 
ar von Haus aus den besten Willen hatte. 
Zu den Ministerialangelegenheiten gebrauchte Schröder 
den Kammerherren Tritschler von Falkenstein, der sich hinwie- 
derum durch jenen in die Höhe schwingen wollte und sich daher 
ganz an ihn anschloss.
	        
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