Metadaten: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1910 (1910 (1911))

Bauwesen 
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sich hierzu bereit, verlangte aber von der Eisenbahnbehörde die unentgeltliche Überlassung eines 
geeigneten Bauplatzes und die Bereitstellung von Lehrerwohnungen in der Kolonie, weil man 
den Lehrern nicht zumuten könne, täglich mehrmals die weiten Wege zur Stadt zu machen. 
Nach langen Berhandlungen wurde im Jahre 1910 von der Kgl. Eisenbahndirektion endgültig 
ein Platz bezeichnet, dessen kostenlose Überlassung in Aussicht gestellt werden könne. Nun erst 
konnten Borentwürfe für den Schulhausneubau hergestellt werden. Am 13. und 20. Dezember 
wurden diese von den städtischen Kollegien gutgeheißen und die Anfertigung der Baupläne 
und des Kostenanschlages genehmigt. Noch im Berichtsjahre erfolgte die Vorlage der Entwürfe 
bei der Kgl. Regierung von Mittelfranken zwecks schulaufsichtlicher Genehmigung. 
Neubaueiner Handelsschulefür Mädchen. Der Betrieb dieser städtischen 
Schule wird dadurch erschwert, daß sie in verschiedenen räumlich ziemlich weit voneinander 
entfernten Gebäuden untergebracht ist. Nun hat auch noch das an der Ecke der Burg- und There— 
sienstraße gelegene Schulhaus, in welchem der größere Teil der Schule Platz gefunden hatte, 
dem Rathauserweiterungsbau weichen müssen und die Mädchenhandelsschule erhielt dafür 
das neue Schulhaus Findelgasse Ar. 7 bis auf einige Schulzimmer, welche der Volksschule ver— 
blieben, zugewiesen. Dadurch wurde aber dieses neue Schulhaus, welches eigens für die Volks— 
schule der inneren Stadt Lorenzer Seite erbaut worden war, seinem Zweck entzogen und die 
Volksschulklassen mußten wieder in ältere, nicht mehr zeitgemäße Räume verlegt werden. 
Um diesen Mißständen abzuhelfen und das Schulhaus Findelgasse Nr.7 wieder ganz der 
Volksschule überlassen zu können, beschlossen die städtischen Kollegien der Erbauung eines neuen 
Schulhauses für die Mädchenhandelsschule näher zu treten. Als Bauplatz wurde ein Teil des 
tädtischen Grundstückes an der Merkelsgasse und Nunnenbeckstraße, des ehemaligen Merkels— 
gartens, bestimmt und am 18. Oktober bezw. 25. Oktober ein Betrag von 4 000 M für die Her— 
stellung von Bauplänen bewilligt. 
Die Vorentwürfe konnten im Berichtsjahre nicht mehr fertiggestellt werden. 
Schulhausneubauan der Bach— und Lortzingstraße. Die Verlegung 
der Gerichtsgebäude an die äußere Fürther Straße veranlaßte eine sehr rege Entwicklung der 
privaten Bautätigkeit. Der dadurch herbeigeführte Bevölkerungszuwachs macht die baldige 
Erbauung eines Schulhauses für diesen Staͤdtteil notwendig. 
Die städtischen Kollegien haben daher das städtische Bauamt beauftragt, Pläne für einen 
Schulhausneubau auf dem der Stadtgemeinde gehörigen Platze an der Bach- und Lortzing- 
traße, nördlich der Muggenhoferstraße, auszuarbeiten. 
Die hergestellten Vorentwürfe wurden nach Begutachtung durch die Kgl. Lokalschul— 
kommission und den Kgl. Bezirksarzt am 23. und 30. August genehmigt und gleichzeitig wurde 
ein Betrag von 5 000 M für die Herstellung der Baupläne und des Kostenanschlages bewilligt. 
Schulhaus Labenwolfstraße. Die Experimentiernische im Physiksaal erhielt 
eine neue Entlüftungseinrichtung. Es wurden dafür 162,490 M ausgegeben. 
Schulhausneubau an der Reutersbrunnenstraße. Giehe Ver— 
waltungsbericht 1900 S. 118.) Nachdem am 15. Januar auch der Dachstuhl über dem Mittelbau 
aufgerichtet war, konnte bis Ende März die gesamte Dacheindeckung beendet werden. 
Am 8. April wurden die Stukkaturerarbeiten angefangen. Es bestand Aussicht, das Schul— 
haus wie geplant bis 1. September dem Betriebe übergeben zu können, als am 185. April die 
Maurer, Steinhauer und Bauhilfsarbeiter von den Arbeitgebern ausgesperrt wurden und am 
18. April die Stukkaturer die Arbeit niederlegten. 
Erst am 20. Juli wurden die Maurerarbeiten und am 28. Juli die Stukkaturerarbeiten 
wieder aufgenommen. 
Letztere waren erst am 22. Oktober vollständig beendet, so daß das Schulhaus im 
Berichtsjahre nicht mehr bezogen werden konnte, wohl aber die Wohnungen für den Haus⸗ 
meister und den Heizer. Die Gesamtausgaben betrugen bis Ende des Berichtsjahres 684 905 4.
	        
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