Ins Graubündner Land.
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uralten Türmen eingefasst, die, mit Epheu um-
rankt, als treue Wächter dem Ganzen ein burg-
artiges Ansehen verleihen. Dem Schlosse
gegenüber ist der St. Luziusdom, dessen Stein-
bilder am Portale sehr alt sind und aus dem
achten Jahrhundert stammen sollen.
In der Nähe liegt ein alter Kirchhof, ein
schwarzes Kreuz am andern; eins wie das andere
mit einem Schleier geschmückt. Es ist wohl
ein Nonnenkirchhof. Helden, die all ihr Erden-
glück hinter düstern Klostermauern vergruben,
Engel der Liebe sind’s, die da schlafen nach
segensreicher, aufopfernder Lebensarbeit im
Erdenleid um Gottes Liebe willen. Hin und
wieder blüht ein schlichtes Blümlein, das keusche
Bergluft hingesät, sonst das Ganze überwuchert
und mit heiterm Grün umsponnen.
Aus dem nahen Garten des Priesterseminars
schallt heller Jubel; singend und scherzend ver-
gnügt sich das zukünftige Priestervolk. Wie ich
mich freue, dass die Schar so lustig ist und dass
sie etwas hinüberzunehmen hat in das an Entsagung
reiche Amtsleben, das als traute Erinnerung an
fröhliche Jugendzeit wie Sonnenstrahlen ihre Ein-
samkeit durchwärmt und durchleuchtet!
Neben dem Seminar steht die Kantonsschule.
An ihr vorüber führt die neue Schanfiggerstrasse
nach Arosa: Von der Höhe aus hat man einen