Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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namentlich Safrän, (der gegen Ende des 15. Jahrhunderts wegen 
der lästigen venetianischen Zölle mehr auf dem Wege über Mailand 
zeholt wurde), dann Südfrüchte und Weine, Fastenspeisen (getrocknete 
Fische), endlich venetianische Fabrikate, Stoffe aus Seide und 
Sammet, wie diese selbst, Purpurtücher, Goldfäden und Golddraht, 
Glaswaren u. s. w. Ein Venetianer schätzte im Jahre 1472 den von 
den deutschen Kaufleuten in Venedig bewirkten Umsatz, der durch ein 
Verbot der Signoria an ihre eigenen Landsleute, mit Ausnahme 
gewisser Artikel nicht selbst in Deutschland deutsche Waren einzukaufen, 
noch begünstigt wurde, auf eine Million Dukaten jährlich. Nach 
Aussagen deutscher Kaufleute brachte der Fondaco der Republik täglich 
zurchschnittlich 100 Dukaten ein. Es ist begreiflich, daß die venetia— 
aische Regierung den Fondaco gelegentlich als „bestes Teil (membro) 
der Stadt“ bezeichnen konnte. Infolge seiner gewaltigen merkantilen 
Bedeutung war der damalige Haupthandelsplatz der Welt, wie man 
Venedig wohl mit Recht genannt hat, auch gewissermaßen die hohe 
Schule für die süddeutschen Kaufleute. Es war gewöhnlich, daß die 
zum Kaufmannsstande bestimmten jungen Leute oft schon von frühester 
Jugend an, mit 13 oder 14 Jahren, in Venedig ihre Lehrjahre zu— 
brachten und hier den „abakus“, d. h. das Rechnen, oder wie wir 
heute sagen würden, die Handlung erlernten. Bis ins 14. Jahrhundert 
zurück läßt sich diese Sitte verfolgen. Im Besonderen wissen wir es 
z. B. von Hilpolt Kreß, dem Stifter des erwähnten, noch heute all— 
zährlich zur Verteilung kommenden Jungfernalmosens (dem wir auch 
die jetzt mit dem Gesamtbau des Augustinerklosters ins Germanische 
Museum verpflanzte St. Leonhardskapelle verdanken), daß er im Jahre 
1389 als etwa aäͤchtzehnjähriger Jüngling in Venedig weilte. Christoph 
Scheurl, der Vater des berühmten gleichnamigen Gelehrten, ein thätiger 
and gebildeter Kaufmann, dem wiederholt Nürnberger Patriziersöhne 
n die Lehre gegeben wurden, hat uns ein sog. „Regiment“ hinterlassen, 
d. h. eine genaue Belehrung über die Pflichten und Obliegenheiten eines 
lungen Kaufmanns, womit er den jungen Hieronymus Haller 1488 nach 
Venedig schickte. Darin wird der Jüngling ermahnt, zu rechter Zeit 
zur Ruhe zu gehen, um des morgens frühzeitig aufstehen zu können. 
Er soll sich eines frommen, sittlichen Lebenswandels befleißigen, des 
Morgens die Messe besuchen, dann einige Stunden beim Rechenmeister 
fleißig lernen und zur rechten Zeit beim Rialto (dem Hauptsitz des 
geschäftlichen Verkehrs in Venedig) sein. Nach Tisch durfte er eine 
oder zwei Stunden „Ergötzlichkeit“ haben, dann wieder zum Rechen— 
meister gehen, danach aber zur gewöhnlichen Zeit im deutschen Hause 
im Fondaco) bei anderen ehrbaren Kaufleuten und schließlich wieder, so
	        
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