Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

trefflich stünde damit im Einklang, daß nach dem Urteil bes nun leide 
dahingegangenen vortrefflichen Kenners mittelalterlicher Burgen, Augus⸗ 
voun Essenweins, der fünfeckige Turm kein höheres Alter, als die Zeit 
des 11. Jahrhunderts beanspruchen darf.*) . 
Wir wissen aus dem späteren Verlaufe der Dinge, daß der Brden 
Nürnbergs und ein darum liegendes weites Gebiet den salischen dai⸗ 
sern gehörte und zwar aller Wahrscheinlichkeit nach nicht als persön⸗ 
licher Besitz ihres Hauses, sondern als Reichsgut. Dies Gut zu wah— 
ren haben sich die Kaiser eine Burg erbaut auf dem hochragenden 
Sandsteinselsen über der Pegnitz. Nicht unmöglich, daß dem Kaiser 
Konrad, als er von Mögeldorf aus hier vorbeikam, der Platz gefallen 
und daß er darauf die Anlegung der Burg befohlen habe. Vielleicht 
auch umgaben schon Erd- oder Steinwälle die Kuppe des Hügels, hin— 
ter die sich die wenigen Umwohner flüchteten, wenn der Feind im Lande 
war. Denn wie im benachbarten Mögeldorf mögen auch hier schon 
ein paar Bauernhöfe gestanden haben. Vielleicht auch stieg schon da— 
mals der Rauch eines Zeidlergütchens über den nur schwach gelichteten 
Föhrenwald oder konnte man unten am Gestade der schnellhinschießen— 
den Pegnitz eine Fischerhütte erblicken. Wir wissen es nicht. Die 
kaiserliche Burg aber bedurfte eines Amtmanns (dies Wort in seiner 
weitesten Bedeutung verstanden), mag er nun auf ihr selbst oder auf 
einer Vorburg gesessen haben, der in des Kaisers Abwesenheit auf dem 
Reichsgut die Hoheitsrechte auszuüben, die Verwaltung zu führen und 
die Gefälle einzuziehen hatte. Der Amtmann brachte Diener und Ge— 
folge mit, dessen Leben zu unterhalten man vor allem des Bauers bedurfte. 
Nun nahm die Besiedlung rascheren Fortgang. Das Beil erklang, 
der Wald wurde gerodet, der Pflug ging über den frischaufgewühlten 
Boden. Im Schutze der Burg bauten sich Ansiedler an, es entstanden 
Häuser und Straßen. Nur ungern mag man von den Abhängen des 
Berges in die sumpfige Pegnitzniederung herabgestiegen sein, wo die 
Fundierung der Häuser große Schwierigkeilen machte Die —*5 
überschwemmungsmarken geben uns heute noch einen Begriff, wie es 
— — 
NAuch kann die hier vorgetragene Ansicht nur gestützt werden durch den 
von Mehlis näher besprochen Umstand, daß man bei Kanalisierungsarbeiten, die 
1888 auf der Burg porgenommenen wurden, in einer Tiefe von etwa einem Meler 
auf festes Mauerwerk stieß, das nach Essenweins Ansicht gleichfalls in das I1. Jahr⸗ 
hundert gehören kann. Das Mauerwert besteht aus zweisin kurzer Entfernung neben 
einander herlaufenden sog. „Gußmauern“, das sind Mauern, die aus klein gestoße⸗ 
nen Steinbrocken mit einem massigen Mörtel zusammengesetzt sind. Das Material 
des dazu benützten Stelns sfoll das gleiche sein, wie beim fünfeckigen Turm, naͤmlich 
ein heller Sanoͤstein, wieng aus den Brüchen von Wendelstein herkommt, während 
die spüteren Nürnberger Bauten varzugsweise aus dem rötlichen Stein vom Schmausen-⸗ 
buck aufgeführt wursen. Doch soll nicht verschwiegen werden, daß Essenwein auf 
den Unterschied des Materials zuletzt nich mehr so viel Gewicht legen zu müssen glaubte. 
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