Volltext: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

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sie beträgt effektiv täglich 10’!/, Stunden; sie beginnt meist 
früh um 6 Uhr (teilweise 7 Uhr) und danert bis abends 
5 Uhr (resp. .7 Uhr); in diese Zeit fällt die Mittagspause 
von 12—1 Uhr und ?/,stündige Pausen um 8 Uhr vormittags 
und 3 Uhr nachmittags. Für einen Teil der Arbeiter, deren 
Wohnungen zu weit entfernt von den Etablissements liegen, 
yenügt die Mittagspause nicht, um zuhause das Essen ein- 
zunehmen, häufig sind sie gezwungen, in Wirtshäusern zu 
essen oder sich durch ihre Frauen das schon zubereitete 
Essen an die Fabrik bringen zu lassen. Häufig kann 
man dann um die Mittagszeit in den Anlagen um die 
Stadt herum manchen Arbeiter auf einer Bank sitzend 
sein einfaches Mahl verzelıren sehen. Eine oder die andere 
Fabrik gibt auch ihren Arbeitern Gelegenheit, in Räum- 
lichkeiten der Fabrik das Essen einzunehmen, doch sind 
liese Räume selten für diesen Zweck geeignet. 
Was die sanitären Verhältnisse anlangt, so ist 
heute kein Grund mehr zu Klagen vorhanden. Bis zur 
Mitte der 70er Jahre war dies jedoch anders. So wenig 
die sonstige Fabrikation gesundheitsschädlich wirkte, so 
nachteilig war der durch die vielen Sägen und Hobel- 
maschinen erzeugte Holzstaub, der auf die Lunge einen 
schädlichen Einfluss ausübte, Im Jahr 1876 führte nun 
eine Fabrik in der Maxvorstadt zuerst eine Vorrichtung 
ein, die diesem Übelstand abhalf. Neben jeder Säge und 
jeder Hobelmaschine ward eine Rohrleitung angebracht, 
in welche ein starker Luftzug, erzeugt durch einen am 
Ende der vereinigten Röhren aufgestellten sog. „Exhaustor“, 
die abfallenden Sägespäne sofort hineinreisst. Durch diese 
Vorrichtung wurden mit einem Male die Arbeitsräume 
von allem lästigen Holzstaub befreit. Dem Beispiel dieser 
Fabrik folgten dann auch die andern Betriebe in Nürnberg, 
Schweinau und Stein, 
Die eben erwähnten Cirkularsägen hatten noch in 
anderer Hinsicht schlimme Wirkungen, Nicht selten ist es
	        
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