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deutendsten Handwerke, deren Arbeitsobjekte auch
am klarsten zu erkennen sind. Roth nennt weiter
Kleinschmiede. Was hierunter zu verstehen ist, ist nicht
ohne weiteres klar. Ich möchte glauben, dass sie wohl
den anderwärts oft genannten Knopfschmieden gleich-
zusetzen wären, jedenfalls dürften es doch Schmiede
sein, die kleine Waren verfertigten. Interessanter als
die Nennung dieses Zweiges, den wir mit Sicherheit
nicht einmal dem Waffenhandwerk zurechnen können,
istdie Erwähnung der Harnischpolierer: Harnischpolierer
neben Plattnern. Hier also schon eine Trennung in einem
von vorneherein einheitlich erscheinenden Industrie-
zweige. Wie wenig fruchtbar aber im Grunde eine
derartige Aufzählung ist, wird deutlich, wenn man die
nur bei Sander zitierten Handwerke ins Auge
fasst. Bei Roth fehlen dem gegenüber: Büchsen-
macher, Blechhandschuher, Helmschmiede, Klingen-
schmiede, Schmiede, Schwertfeger. Ich glaube, es ist
kein voreiliger Schluss, anzunehmen, dass bei der von
Roth beschriebenen Festlichkeit alle Handwerke des
Waffengewerbes erschienen waren; und doch fehlen
in der Aufzählung wichtige Zweige der Waffenindustrie,
Sollten 1392 in Nürnberg noch keine Blechhandschuher,
Helmschmiede usw. gewesen sein, während Sander
sie „um 1400“ erwähnt findet? Oder verstecken sich
hinter einem Namen mehrere Handwerke bezw. Zweige
einer grösseren Industrie? Oder endlich sind die Be-
zeichnungen unserer Quellen so fliessend und ungenau,
dass man auf dergleichen Aufzählungen in Bausch
und Bogen keine Resultate gründen darf? Bei alledem
ist ja auch nie zu vergessen, dass uns unser Material
nur — wenn ich so sagen darf — Zufallstreffer machen
lässt, denn wir suchen vergeblich nach Quellen, welche,
wie diejenigen zur politischen Geschichte, geschrieben