Inhaltsverzeichnis: Albrecht Dürer als Buch- und Kunsthändler

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eigenen Waren ein oder gibt für Luthers babylonische Ge— 
fengknuß der Kirchen drei seiner großen Bücher, ein ander— 
mal gibt er Auftrag, Marc Antons Stiche gegen seine eig— 
nen Blätter einzutauschen. Auch über seine Preise orientieren 
uns diese Aufzeichnungen. Er vermerkt, das Sebald Fischer 
zu Antwerpen ihm abgekauft habe: 16 Exemplare der Kleinen 
Passion zu 4 fl., 32 große Bücher für 8 fl. (die 
„großen“ Bücher sind die Offenbarung, das Marienleben und 
die große Passion, von denen also das Exemplar /4 fl. 
kostete) 6 gestochene Passionen zu 3 fl. Er verkaufte 
ferner 20 Halb-Bogen aller Gattung durcheinander für Ufl.; 
Viertelbbgen 45 Stück für 1 fl.; große Bogen 8 Stück für 
unfl.; Adam und Eva für 4 Stüber, 1 Holzpassion für 12 
Stüber; 36 große Bücher für 9 fl. Die kleine Kupferstich— 
Passion kostete 10 Stüber oder / fl. holl. 2 Ries und 
4 Buch von Schäufeleins Kunstblättern gibt er für 3 fl. 
Anton Tucher kaufte 1515 drei Hieronymus im Gehäus und 
pier Exemplare der Melancholie für 19/23 fl. Zum Vergleich 
für den Wert des Geldes führen wir an, daß man damals 
50 fl. als ausreichend zum Jahresunterhalt eines Bürgers 
ansah, und daß beispielsweise Dürer auf seiner Reise 
10 Pfennig für ein gebratenes Huhn zahlte und zu 
Emmerich am Rhein eine „köstliche“ Mahlzeit für 3 Pfennig 
hielt. An Preisen aus dem damaligen Kunsthandel aber 
diene vergleichsweise, daß Lucas von Leyden für seine großen 
Blätter: den Calvarienberg, die Magdalena, Ecce homo, 
Bekehrung Pauli und die Anbetung der Könige 1 Goldgulden 
oder 28 Stüber erhielt. 1502 verpflichtet sich der Straß— 
hurger Buchhändler Johann Grüninger ein Passional aus 
dem Verlag des Hans Schönsperger in Augsburg, einen 
zweibändigen, reich illustrierten Folianten nicht unter 1fl. 
chein. zu verkaufen. Schedel's Chronik kostete ungebunden 2 fl. 
Für das Porträt des Kurfürsten von Mainz, den „kleinen
	        
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