Metadaten: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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ihr aufgeführten Vorschriften. Diese betrafen namentlich 
die Wiedereinführung der abgeschaͤfften Gebräuche der katho— 
lischen Kirche, als Fast⸗ und Feiertage, Ohrenbeichte, und 
vor allem der Messe, gegen welche sich die protestantischen 
Geistlichen besonders auflehnten. 
Auch in Nürnberg erregte das kaiserliche Gebot große 
Bestürzung, und die Gesandten der Stadt auf dem Reichs— 
tage, Hieronimus Holzschuher, Sebald Haller und Jakob 
Muffel, erhielten den Auftrag, sich den etwa dagegen pro— 
testirenden Fürsten und Ständen anzuschließen, und ohne 
ferneren Befehl in Nichts einzuwilligen. Allein es zeigte sich 
bald, daß gegen die Gewalt und den ernstlich ausgesproche— 
nen und gemessenen Willen des Kaisers nur wenig auszu— 
richten sein würde. Der Rath beschloß auf Vorstellungen der 
Brandenburgischen Gesandten, sowie ihres Herrn, des Chur— 
fürsten selbst, das Interim anzunehmen, jedoch den Kaiser zu 
bitten, ihn nicht zu übereilen, sondern so lange Aufschub zu ge— 
währen, bis man sich nach andern Ständen richten könne, und 
die diesen etwa ertheilte Nachsicht auch auf Nürnberg zu er— 
strecken. Am 26. Juni berief der Rath die Genannten sowie 
die Prediger und Kirchendiener zusammen, und eröffnete den— 
selben seinen Beschluß; letztere gingen schweigend und ohne 
ein Wort zu entgegnen von dannen, desto heftiger aber wa⸗ 
ren sie, trotz aller Warnungen, in ihren Predigten, vor allem 
Veit Dietrich zu St. Sebald, Andreas Osiander und Blasius 
Stöckel. Am 26. Juli und am 2. August liefen wieder 
drohende Schreiben vom Kaiser ein, und nun beschloß der 
Rath, folgende drei Stücke zu bewilligen und einzuführen: 
Unterschied der Speisen und Abschaffung des Flleischessens 
an Fasttagen, einige päpstliche und bisher ungewöhnliche 
Feiertage und die Privat-Absolution; die Messe wurde zur 
Zeit noch ausgesetzt. In dieser Gestalt wurde nun das In— 
terim zu Nürnberg am 31. August vom Rathhause herab 
verkündigt, und am nächsten Sonntage darauf, am 2. Sep— 
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