Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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4es Reichsfürstenrats, wenn er an der Politik kräftigen 
Anteil nahm, eine sehr ansehnliche Stellung erlangen 
können. Wenn man die Staatseinnahmen zur Vergleichung 
heranzieht, folgte er dicht nach Baden;! auch hinter 
Württemberg stand er nicht allzuweit zurück.? Die Ver- 
hältnisse der Fürstentümer zu ihren Nachbarn mussten 
jedoch endlich einmal geändert werden. Man empfand es 
als unhaltbar, dass man für weite Striche kostspielige 
Hoheitsrechte wahrzunehmen hatte, während ein namhaftes 
Mass der wirtschaftlichen Vorteile anderen politischen Ge- 
walten zu gute kam. Es war mit den Voraussetzungen der 
preussischen Ordnung nicht vereinbar, dass in den neu- 
erworbenen Gebieten eine starke Ritterschaft einen Staat 
im Staate bildete, dass man hier unter Zuständen litt, die 
vor drei Viertel Jahrhunderten durch Friedrich Wilhelm [. 
mit Mühe aus den alten Provinzen ausgerottet worden 
waren. Der König konnte nicht mit einem Lehensnexus 
zufrieden sein, welcher ihm so wenig Gewinn brachte. Die 
Ritterorte wären vielleicht froh gewesen, wenn der König 
ber. 8 10) auch für 1791 gelten lässt. Darnach ergiebt die Be- 
völkerung der Fürstentümer für Ende 1792 ungefähr folgendes 
Bild : 
Unterthanen unmittelbare mittelbare 
Ansbach 218 050 136 968 81 532 
Bayreuth 207 000 140 251 66 749 
Ansbach u. Bayreuth 425 050 277 219 148 281 
ı. Vgl. Obser: Politische Correspondenz Karl Friedrichs von 
Baden III (1893), XXI u. K. W. F. L. Frh. v. Drais: Geschichte 
der Regierung u.+Bildung von Baden unter Carl Friedrich I (1818), 
S. 53 der Beilagen. 
2. Vgl. K. Pfaff: Geschichte des Fürstenhauses und Landes 
Wirtemberg 3. T., 2. Abt. (1839), 407. — Bernhard (Reuchlin): 
Franz Ludwig von Erthal (1852), 104.
	        
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