Volltext: Hans Sebald Beham

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kurfürstliche Kellerei abliefern. Für die vom Kurfürsten gegrün- 
dete brandenburgisch-afrikanische Handelscompagnie fabrizierte 
Kunckel die Glasperlen, gegen welche von den Wilden Elfenbein, 
Ebenholz und Spezereien eingetauscht wurden. Nach Friedrich 
Wilhelms Tode folgte Kunckel dem Rufe des Königs Karl XI. 
von Schweden nach Stockholm, wurde zum Bergrath ernannt und 
mit dem Zunamen von Löwenstern geadelt. Er starb 1702. 
„In maucher Beziehung ist das Kunckel’che Glas das Gegen- 
theil des venetlanischen. Wie dieses ebenso zierlich als leicht ist, 
weil möglichst jedes Metalloxyd bei der ungefärbten Masse ver- 
mieden wurde, so ist namentlich das Kunckel’sche Rubinglas 
schwer, weil es viel Goldkalk enthält. Aber auch die Form der 
Becher, Flaschen, Pokale, Schalen und Schüsseln in dieser Masse 
ist eine plumpere als die der Fabrikate von Murano, jedoch nicht 
unschön und jedenfalls für die Zeit recht charakteristisch. Nicht 
minder ist die Faconnierung des Glases durch den Schliff bei den 
[rühen Erzeugnissen der Fabrik auf der Pfaueninsel unbehilflich, 
ja zuweilen roh. Prachtexemplare wurden in vergoldetes Silber 
gefasst, mit Filigranarbeit, selbst mit Edelsteinen verziert. ; 
Goethe hat 1822 dem Quartband Kunckels, „die vollkommene 
Glasmacherkunst‘, eine eingehende Besprechung gewidmet. Das 
Werk, eine Übersetzung des Tractats des Florentiners Antonio 
Neri, erscheint besonders werthvoll durch die Anmerkungen, mit 
welchen es Kunckel begleitete. Aber die Hauptsache, weshalb 
wohl mancher Zeitgenosse das Buch gekauft und mit gespannter 
Aufmerksamkeit durchgelesen haben wird, die Bereitung des Ru- 
binglases, wird von dem „geheimden Kammerdiener‘ in ein ge- 
heimnisvolles Dunkel gehüllt. Nachdem Kunckel das Recept 
Neris, das Gold mit „Aqva Regis“ zu calcinieren, um das Rubin- 
glas damit zu bereiten, als zu kostspielig und nicht zum Ziel 
führend verworfen hat, erklärt er Seite 192 in einer Anmerkung 
zum 121. Capitel: „Hier wolte ich gerne einen bessern Modum 
anzeigen, und auff eine compendieuse Art das rothe oder Rubin- 
Glas lehren, wann es nicht vor eine so sonderbare Rarität von 
meinem Gn. Churfürst und Hn. gehalten würde: Wer es aber 
etwan nicht glauben will, dass ichs kan, der komme ins künfftige 
und sehe es bey mir. Wahr ists: Es ist itzo noch zu rar, gemein 
zu machen.“ Dies sagt Kunckel schon in der ersten Auflage sei- 
nes Werkes, welches dem grossen Kurfürsten und seiner Ge- 
mahlin Dorothea gewidmet, in „Franckfurt und Leipzig, In Ver- 
legung des Autoris, Leipzig, gedruckt bei Christoph Günthern, 
1679‘ erschien, also vier Jahre vor der angeblich ersten Dar- 
stellung des Goldpurpurs durch Andreas Cassius zu Leyden im 
Jahre 1683. Demnach führt dies Präparat den Namen „Gold- 
purpur des Cassius‘““ nicht deshalb mit Recht, weil dieser Ham- 
burger Arzt es zuerst dargestellt, sondern weil er dessen Berei- 
tsungsart zuerst in der Schrift: „Cogitata de auro. et admiranda 
ejus natura, Hamburg 1685,“ bekannt gemacht hat. Allerdings 
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