Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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So stiessen Bayern und Preussen von Anfang an auf 
einander. x 
Auf die Umgestaltung des Reiches hatten hauptsächlich 
zwei Mächte Einfluss, Frankreich und Russland. In dem 
(799 ausgebrochenen Kriege hatte das Direktorium alle 
Mittel der .Beredtsamkeit erschöpft, um Bayern zu 
gewinnen. Auf diese Verbindung legte auch Bonaparte 
Nachdruck. Als die Republik im Herbst 1800, vor der 
Schlacht von Hohenlinden, den Kurfürsten zum Separat- 
frieden zu verlocken suchte, bezeichnete sie als Belohnung 
ausser dem grossen Erzstift Salzburg die drei fränkischen 
Bistümer.? 
Paul I. nahm zu den Forderungen Preussens eine nicht 
minder bestimmte Haltung ein. Er gebot über ein so aus- 
gedehntes Territorium, dass kaum ‘irgendwo ein Ereignis 
eintreten konnte, das seinen Herrschaftsbereich nicht in 
Mitleidenschaft gezogen hätte‘! In dem Vordringen der 
Franzosen in Italien und im Mittelmeer lag der Keim eines 
Zwistes mit Russland, KCGileichartige Interessen hatten 
dagegen beide Reiche hinsichtlich Deutschlands. Dem 
Zaren stand bei seinen Balkanplänen: das Schwergewicht 
des österreichischen Staates entgegen. Auch Friedrich 
WilhelmII. war nahe daran gewesen, wegen der orientalischen 
Frage Katharina zu bekriegen. Ihre Nachfolger mussten 
gewärtigen, beim Kampf gegen den Sultan Preussen auch 
'n Zukunft zum Gegner zu haben. Es’ entsprach daher 
dem Vorteil Pauls, wider eine Vermehrung der Öster- 
reichischen ‚wie der preussischen Streitmittel sich zu 
stemmen.? Andererseits war es natürlich, dass er, soweit 
er nur immer konnte, die Mittelstaaten hob, um mit ihrer 
1, Bericht‘ Lucchesinis d. d. Paris 17. März: 1801: Bailleu 
IT, 33. - 
2. Du Moulin Eckart: Bayern I, 362. 
3. Archieves Woronzow XX, 35, 52. — Tratchevsky: La France 
et l’Allemagne sous Louis XVI. (1880), 88.
	        
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