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Josoph Il. stattete ihn. mit-dem Adelsbrief /aus.* Immer
mehr stieg‘ das‘ Ansehen Zwanzigers. Sein klares Urteil,
der leichte Fluss seiner Rede, sein‘ entgegenkommendes
Benehmen wiesen ihm inmitten der schwerfälligen fränkischen
Politiker eine‘ überragende Stellung zu. Wurde zur Unter-
suchung irgendwelcher Angelegenheiten. eine Deputation
niedergesetzt, so wurde er in dieselbe gewählt. Sein Haupt-
fach waren Finanzfragen; hier fand‘ er ‚das seinem Beruf
angemessenste Feld der Thätigkeit; die Stände gaben: willig
jeiner Erfahrung anheim, ihnen dabei mit Rat zur. Seite zu
stehen. Das Budget — Kreisfinanzoperationsplan nannte
man dasselbe — rührt in dieser Zeit von ihm her.? Seine
Referate sind lichtvolle Darstellungen und heben sich dadurch
vorteilhaft von den‘ Arbeiten ab, die sonst‘ von der
Versammlung ausgehen, Seine Stellung wurde ‚dadurch
noch bedeutender, dass er mit dem: anderen Kreis-
gesandten, der mehrere Stimmen hatte, eng befreundet
war. Philipp Franz Joseph Ritter v. Rhode genannt Rhodius
auf Gnadenegg, nach Kaiser Josephs Tode unter dem pfalz-
bayerischen Vikariat zum Reichsritter kreiert,? bekleidete
im Fürstentum Schwarzenberg mit dem Titel eines geheimen
Rats das Amt. eines Kanzleidirektors; auf dem Kreistag
yebot er im ganzen über vier Stimmen.* Da er, persönlich
nicht hervortretend, sich, soweit es auf ihn ankam, Zwanziger
anschloss, konnte dieser zuweilen elf Stimmen in die Wag-
schale werfen, so dass ihm in diesem Fall nur drei zur
absoluten Mehrheit fehlten.
Hardenberg hoffte in der That anfangs, Zwanziger in
das: Lager des Königs herüberzuziehen.: Die Vollmacht
I. 5. Apr. 1784.
2. So für 1792/93 (R. XI. 10 A.) — Gen.-ber. $ 34. ©“
3. 24. Sept. 1790. . ;
4. Schwarzenberg, Seinsheim, Reichelsberg, Schönborn: . Kreis-
sitzung vom 17. Apr. 1792; R. XL 22.