Volltext: Studien zur Nürnberger Waffenindustrie von 1450-1550

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als ein Kompromiss. Anfänglich hatte der Rat, wie 
ich gezeigt habe, Halb-, Zweidrittel- und Ganzstahl- 
sachen dem Plattnerhandwerk zuweisen wollen, die 
Meister wollten nur Ganzstahlsachen zulassen. Die 
Angelegenheit beendet der Verlass unter dem an- 
geführten Datum. Es wird fortan gezeichnet nur Halb- 
stahlarbeit. Damit ist klar und deutlich eine Basis 
für die weitere Entwicklung gegeben (H. 562). Als 
Zeichen soll verwendet werden ein halber Adler. Wie 
schon oben angedeutet, halte ich es für unwahrscheinlich, 
dass dies die erste Verleihung eines Zeichens ist. 
Das nächste Jahr bringt dem Handwerk eine 
neue Ausdehnung durch Begabung mit noch einem 
Hammer (H. 566, vom 13. VI. 1499). Auch kann nun 
die Einführung der neuen Ordnung geschehen sein, 
denn der Rat verlässt (H. 567, vom 14. VI. 1499), das 
alle plattner in die ordnung sollen kommen und darinnen 
sein, widrigenfalls sie des Meisterrechts verlustig gehen. 
Damit werden diejenigen getroffen, welche mit der 
neuen Ordnung der Dinge unzufrieden in das vom 
Rat neuorganisierte Handwerk nicht eintreten wollen. 
Interessant ist auch hier, wie vorsichtig der Rat zu 
Werke geht: doch behelt im ein rat befor, solch ord- 
nung zu verendern, verkern macht haben, wen sie 
wollen. Ein Zweifel könnte bestehen, wer mit dem 
„sie“ gemeint ist. Dem Zusammenhang nach glaube ich 
es auf die Plattner beziehen zu müssen. Wiederum 
also ein Beweis weitesten Entgegenkommens. Den 
eigentlichen Willen der Plattner hat der Rat allerdings 
immer noch bei weitem nicht getroffen. Nachdem erst 
einmal ein Meister mit einem Begehr an den Rat 
herangetreten ist, kommen eines Samstags acht Plattner 
vor den Rat. Sie scheinen ihre Supplikation besonders 
dringend oder sonst dem Rat unangenehm vorgebracht
	        
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