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SFeldmeffen / und in Grund zu legen / von zweyen Ständen aus /
alles / was man überfehen Fan.
Die 26. Aufgabe erklärt zutreffend Die weiße Farbe des
Yäunmenden Meere3 durch die beigemifchte Luft. Um Ivo wunder-
(ier hebt fih hievon die 29. Aufgabe ab, betitelt: Bon den
Trundenen, mit dem Wortlaut: Welche fich bezechet / daß fie der
Mein erhigt / und grobe Dämpffe in das Haubt fchicket / die pflegen
alle Sachen doppelt zu fehen / i{t die $rage: Woher folches Fromme? —
Die befagten groben Dämpffe vermengen [ich mit den Sechgeifterlein
cum (fpiritibus viforiis) daß ihre würdkung dardurch gehindert wird /
und gleichfam durch einen Nebel unterbrochen / alles zwey und mehr»
Fältig fehen machen / daß die Stralen dadurch gefchwächet / zerftreuet /
ichwance und ungewiß herumb fchweben. Wann nun folche nicht grad
auf eine gewiffe Sache gerichtet werden / fo Fan auch der Schwindel
daraus entffiehen; deßwegen wie in der Morrede gedacht worden / die
VDaffertrinder heller fehen / als die Weinfauffer / welchen der CTag
ju Furg ift fich zu bezechen / und die Nacht nicht lang genug wider
auszunüchtern.
Der 6. Teil behandelt die Spiegelkunft in 30 Aufgaben.
Die erften 3 Seiten werden dem SÖlaje gewidmet; die Herftellung
des Glajes wird befprochen, des vorzlüglidhen venetianiicdhen Glajes
gedacht, welches von der Inlel Murano („Mouran“) f{tammt.
Chene, Hohle und bauchige, cylindrijche und Konijche Spiegel merden
in den folgenden Aufgaben vorgeführt. Die 11. Aufgabe erklärt
für Hohlfpiegel in Übereinfjtimmung mit der moderniten Ausführung
ie Barabelform alz die bejte. Die Spiegel nach diefer Parabola
zegoffen / werden weit / gefchwind ftar& brennen und anzünden. —
Die 20. Aufgabe erwähnt auch des Leuchtfteinz. Es wird in
Weljlchland zu Bologna ein Stein gefunden / den leget man in die
Sonnen / und wann er erwarmet / in ein finfteres Ort / fo gibt er
ein folchen liechten Schein von fich: Der Stein gleicht dem Pimfenftein.
Diefje Eigenihaft des um Bologna fih findenden Schwerlpatz war
damals noch neu; ihre Kenntnis läßt fih nicht vor den Anfang
des 17. Jahrhunderts zurücg verfolgen. — Auch der Heute üblichen
Spiegel in den Lachkabhinetten der Spiegelirraärten wird in der