Volltext: Die israelitische Kultusgemeinde Nürnberg

Literatur. 
Historische Literatur, 
Die geschichtliche Literatur der Stadt ist allerdings ziemlich reich, 
(es kann hier nur das Bedeutendste angeführt werden); an gleichzei- 
tigen Nachrichten über die ältere Geschichte der Stadt dagegen fehlt es 
fast gänzlich. Geschriebene Chroniken gibt es sehr viele, nur einige 
wenige aber sind selbstständig; die meisten schreiben von einander ab 
und haben nur für das Zeitalter Werth, in welchem der Schreiber 
lebte und aus eigener Anschauung schrieb, Nur wenige nehmen auf 
sigentliche Geschichte Rücksicht; die meisten berichten nur Unglücks- 
fälle, Hinrichtungen, überhaupt Vorfälle, welche für einige Zeit das 
Stadtgespräch bildeten. Die älteste Chronik ist die von Sigmund 
Meisterlein (früher Benediktinermönch in Augsburg, später Pfarrer 
in Gründlach bei Nürnberg.) Er schrieb dieselbe im Auftrage der zwei 
Losunger (obersten Rathsherren) Rudolph Haller und Nikolaus Gross 
im Jahr 1480 in lateinischer Sprache unter dem Titel: Exaratio rerum 
gestarum inclutae Civitatis Newronbergensium, auctore Sig. Meister- 
lein, 1480. Sie ist von geringem Umfang, reicht bis 1419, wurde 
öfter ins Deutsche übersetzt und findet sich abgedruckt im achten 
Bande von P, de Ludwig, reliquia manuscriptorum etc. Francof. et 
Lips. 1727. Sebald Schreier hat die Meisterleinsche Chronik bis 
1491 fortgesetzt. Nach dieser Chronik ist wohl die älteste von Heinz 
Deichseler; sie stammt gleichfalls aus dem Ende des 15. Jahr- 
hunderts und findet sich auf dem nürnberger Archiv. Die bedeutendste 
unter den nürnberger Chroniken ist die von Johann Müllner oder 
Müller, betitelt: Nürnberger Annalen. Müllner, geb. 1563, gest. 
1634, war von 1602 bis zu seinem Tode nürnbergischer Rathsschreiber, 
hatte also freien Zugang zu den noch übrigen Quellen und hat seine 
Chronik nicht nur mit vieler Umsicht, sondern bei seiner abhängigen 
Stellung als Rathsschreiber immerhin auch mit möglichster Unpartei- 
lichkeit geschrieben. Diese Müllner’schen Annalen sind das Haupt- 
werk über nürnbergische Geschichte. Sie existiren in ziemlich zahl- 
reichen Abschriften, gewöhnlich in 6 Bänden in folio und reichen vom 
Anfang der Stadt bis zum Jahr 1620. J. H. von Imhof hat sie in 
einem Bande von 1650 bis 1709 fortgesetzt; diese Fortsetzung ist 
Ghillany , Nürnberg,
	        
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