III. Feingehalt der Nürnberger Pfennige und Kreuzer von 1394 bis 1760. 913
Beilage III
Der Feingehalt der Nürnberger Pfennige und Kreuzer von 1394
bis 1760.*)
a) 1394. Durch kgl. Münzprivileg (vergl. Müllners Annalen Nbg. KA.) wird
dem Rat gestattet, dreifsig halbfeine Pfennige auf das Lot zu schlagen. Demnach
treffen auf einen Pfennig 0.250 gr Feinsilber.
b) 1424. Durch kgl. Münzprivileg (vergl. ebenda) wird dem Rat erlaubt, 32 halb-
feine Pfennige oder 47 drittelfeine Heller auf ein Lot zu schlagen. Demnach treffen
auf einen Pfennig 0.234 gr und auf einen Heller 0.117 gr Feinsilber.
c) 1434. Durch kgl. Münzprivileg (vergl. oben S. 25) wird der Rat ermächtigt,
34 halbfeine Pfennige auf ein Lot zu schlagen. Demnach treffen auf einen Pfennig
0.218 gr Feinsilber.
d) 1457. Brandenburgisch-nürnbergischer Münzvertrag (Müllners Annalen Nbg
KA.: vergl. dazu Chron. IV. 226). Vereinbart wird die Ausprägung von
32 Pfennigen auf 1 Lot mit Feingehalt von 5 Lot 1 Quint
44 Hellern „104 „ „ 3% Lot
81 Schillingstücken auf 1 Mark ,, „7 Lot
166 kleine Schillinge „ 1. „ „ 3% Lot.
Diesen Festsetzungen liegt das Würzburger Gewicht zu Grunde, dessen damalige
Schwere uns unbekannt ist. Da aber anzunehmen ist, dafs es von dem Nürnberger
nicht allzu erheblich abwich, läfst sich der Silbergehalt, den der Pfennig nach dieser
Vereinbarung haben sollte, auf etwa 0.154 gr und der des Hellers auf 0.072 gr schätzen.
e) 1510. Münzvereinigung zwischen Bamberg, Brandenburg, Nürnberg, Pfalz;
geschlossen zu Forchheim (Müllners Annalen z. J. 1510. Nbg. KA.): Auf ein Lot sollen
vierzig Einpfennigstücke gehen. Das Münzmetall soll auf die Mark 4" Lot Fein-
silber enthalten.
ln
1 Mark Münzmetall — 640 %
Wenn kölnisches Gewicht *) gemeint ist
Nürnberger®)
Feinsilbergehalt
von |
640 5%
65.87 gr | 0.103 gr
66.78 | 0.104 ,,
von
|
1) Die Angaben Murrs, Journal z. Kunstgesch. VI, 48 f. (vergl. auch Gatterer,
Technolog. Magazin I. 229 f.) haben wir nicht berücksichtigt, da er weder über seine
Quellen, noch über seine Berechnungsweise Auskunft giebt, und wo er Gewichtszahlen
anführt, Rohgewicht und Feingewicht nicht unterscheidet.
2) Die kölnische Mark, über deren wahres Gewicht übrigens schon auf den
Münzprobationstagen des achtzehnten Jahrhunderts gestritten wurde, zu 233,8123 gr
gerechnet. Vergl. auch Hegel, Chron. 1. 228.
3) Die Nürnberger Mark zu 237,523 gr gerechnet. Vergl. Chron. I. 243 Not. 3
und oben Seite 25.
Sander, Nürnbereg.