Metadaten: Programm für Anlage und Ausbau des städtischen Schlachthofes zu Nürnberg

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IL SDüngerhof, 
1. Die möglichft rafche und fidhere Befeitigung aller Abfallftoffe der Schlacht= 
Hallen fomwohl mie der Ställe aus dem Schlachthofe ift ein Gebot der Reinlichkeit. 
Infolge deffen ijt die Cinrihtung offener Dunggruben Ddortfelbfit als unzuläffig 
zu bezeichnen und Darauf zu Halten, daß alle Düngerftoffe, foferne ihre rafche 
Befeitigung nicht anderweit geregelt {ft, an einen Sammelort gebracht werden 
müffen, von wo fie fofort in georbneter Weife abzufahren find. 
2. Bei Befichtigung der norddeutfhen SchlachthHöfe wurde die Neberzeugung 
geidonnen, daß die Schlachthöfe je {MHneller und vollftändiger der Inhalt der 
Wanıpen, Därme u. f. w. aus denfelben entfernt werden fann, um 1{o weniger 
von üblen Gerüchen, Fliegen u. f. w. hHeingefucht und beläftigt werden und daß 
je befjer die Maßregeln zur rafhen Befeitigung diefer Düngerftoffe find, umfjo- 
weniger ein fhädblidher Sinfluß auf das gefchlachtete Fleifch fich zeigt. AIS die 
befte Methode hiezu, hat fich die Wegichaffung des Wampeninhaltes und der fon: 
tigen 2bfallftoffe mittelft fahrbarer, möglichft gut verfchließbarer eiferner Käften: 
mägen erwiefen und i{t deshalb dieje Sinrichtnng auch für den Hiefiaen Schlacht: 
90of vorzuichlagen. 
Auf den Düngerhof find unter allen Umftänden zu verbringen: der Inhalt 
der Baucheingeweide aller gefchlachteten Tiere, das Blut, welches nicht als 
Nahrung oder zur technifhen Verwendung aus dem Schlachthofe gefhafft wird, 
"owie alle jonft bei der Schlachtung fih ergebenden Mbfälle. Diefjem Bedürfnis 
znt]prechend, genligt eS, wenn 6 jolche Düngerwägen befchafft werden, wovon ftet3 
drei im Dingerhofe zur Aufnahme des Düngers aufzuftellen und täalich, oder 
auch früher nad) Bedarf, zu erneuern find. 
Die Zahl der Wägen ift faum 3u Hoch gegriffen; in Wiesbaden find 6, 
in München 10 Wägen diejer Art in Gebrauch. Neberall ijt der Düngeranfall 
Jerpachtet; in mandhen Städten mußten die Pächter fogar die Wägen ftellen, was 
indeffen nicht zu empfehlen ift. In Leipzig fol das DüngerhausS fo angelegt 
werben, daß in basfelbe hinein die Gijenbahnwägen gefahren werden können, auf 
welche der Dünger dirveft von den Meßgern gefchlittet wird. Diefe Anordnung 
ampfichlt fi — ihre tednifche Muzsführbarfeit vorausSgefebt — nur da, wo die 
geregelte Verfrachtung gewährleiftet ift. Für Iürnberg befteht diefe Ausficht zur 
Beit nicht -und e3 ift {ogar die Möglichkeit im Auge zu behakten, daß die Ver: 
achtung, wie e3 aud) in Miinchen der Fall war, ein negatives RKefnltat Liefert. 
In diefem Falle müßte eben, da e3 unzuläffig ft, die fFraglidhen Abfallitoffe 
längere Beit im Schladthofe zu belafjen, die geregelte Abfuhr durch finanzielle 
Opfer der Gemeinde herbeigeführt werden. In Ddiefer Richtung ift jedenfall® anı 
Wenigften zu befürchten, wenn die Gemeinde durh AnfhHaffung der Abfuhrwägen 
und, wie fonjt inımer es möglich ift, die Mebernahme der Diüngerabfuhr erleichtert. 
Bei Cinrihtung der ganzen Ynlage ift unter allen Umftänden auf Vergrößerung 
yes Betriebs und auch auf die Mtüglichfeit der Verfrachtung des Diünaer3s durch 
»ie Bahn MRückficht zu nehmen. 
3. Der Aufftellungsraum für die Düngerwägen ift zu überwölben. Die 
Dede diefes Gewölbes foll für jeden Aufftellungsplag eines WagenZ zwei {chlib= 
artige Deffnungen erhalten, dırd welche der Wanıpeninhalt in die Wägen entleert 
wird. Die Anbringung von Auffägen an Ddiefen Deffnungen wird für unzwed- 
mäßig gehalten, weil die Entleerung der Wanıpen durch fie erfdhmwert wird. Sie Können 
übrigen& jederzeit noch angebracht werden, Die obere Fläche der Decke foll platt, mit 
MSphalt befeftigt, und mit einem gegen die Deffnungen 31 laufenden fhivachen Sefälle 
verfehen jein, Die ganze Oberfläche foll mit einer gefchloffenen Halle überbaut werden, 
velche mit einent aenliaend hohen 11Dd weiten Nentilationsichipt zu verfehen Ht.
	        
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