Vorwort,
Das Leben des berühmten Goldschmieds Wenzel Jamnitzer
ist schon seit langem Gegenstand der Forschung.
Die über ihn von seinem Zeitgenossen, dem Schreib- und
Rechenmeister Johann Neudörfer, verößfentlichten Nachrichten
halten sich in engen Grenzen, ebenso geben der Bericht Doppel-
maiers und eine vom «Vereine Nürnbergischer Künstler und
Kunstfreunde» im Jahre 1828 herausgegebene Abhandlung nur
wenig neue Aufschlüsse. Erst die in neuerer Zeit vorgenommenen
Forschungen hatten mehr Erfolge aufzuweisen, wovon besonders
die Verößfentlichungen bezüglicher Regesten in den «Jahr-
büchern der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten
österr. Kaiserhauses» sowie diejenigen‘ im «Anzeiger für
Kunde der deutschen Vorzeit» Jahrg. 1877 zu erwähnen wären.
Die weiteren von dem Herausgeber in Nürnberg ange-
stellten Forschungen waren ebenfalls von Erfolg begleitet, da
er aus den alten Gerichts- und. Kirchenbüchern, den Ratspro-
tokollen u. Ss. w. eine stattliche Anzahl neuer Nachrichten
aufand. — Leider blieben die Erhebungen über des Meisters
Lehr- und Wanderjahre erfolglos; kann nun hierüber ein
wünschenswerter Aufschluss nicht erteilt werden, so bringen
anderseits die neugefundenen Aufzeichnungen bemerkenswerte
Mitteilungen aus dem Leben Wenzel Jamnitzers, über seinen
‚ Diese von Archivrat Ernst Mummenhoff veröffentlichten Regesten, welche
einen Teil der Ratserlässe, sowie das Testament Wenzel Jamnitzers in sich
schliessen, sind unter die vom Herausgeber gefundenen Beiträge eingereiht
und durch das Zeichen M. jeweils kenntlich gemacht
=—— wur