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Reiter in Gr., wie es scheint, in der That als Akt der Feindseligkeit auf
und benützten den nächsten Unlaß, um Gr. dasselbe Schicksal zu Pereitenn.
welches sie den benachbarten Orten schon zuvor bereitet hatten. As en
Bote, den der Rommandant nach Nürnbers gesandt hatte, um von Karl
Ofintzinz einen Mantel von Scharbach einzufordern, mach ihrer
Meinung nicht rechtzeitis zurückkehrte, brachen sie in der Nacht des
7. Ausust 1654 in Gr. ein und steckten den ganzen, Flecken in Brand.
Schloß und Kirche, Schulhaus und Pfarrhof und ein großer Theil der
übrigen Gebäude des Dorfes wurden ein Raub der Flammen. Trostlos
standen die seit Jahren schwergeprüften Bewohner vor den Trümmern
ihrer Heimstätten; die Schul) an dem Unglück schoben sie ihrem Gutsherrn
in die Schuhe, dem sie vorwarfen, daß er den Boten, welchen Obrist—
lieutenant von Schlötz nach Nürnberg gesandt hatte, um für das Schloß
in Gr. eine Brandsteuer zu fordern, drei Tage in Nürnberg aufgehalten
und dadurch den Kommandanten bestimmt hatte, einen Trupp seiner
Leute abzusenden, die den Boten, als er ihnen begegnete, nicht mehr
anhörten, sondern nach Bruck schleppten und ins Feuer warfen, dann aber
nach Gr. rückten und dasselbe in Brand steckten. Karl Pfintzing dagegen
verwahrte sich ganz entschieden gegen diese Unterstellung. Der Bote des
lommandanten sei damals, da er selbst in Bersbruck und Henfenfeld
zewesen, von seinem Vogt alsbald wieder abgefertigt worden; allein durch
sein liederliches Leben und Zechen habe er sich unterwegs aufgehalten und
sei deshalb von den Kroaten in Stücke gehauen und ins Feuer geworfen
worden. Gr. aber hätten sie eingeäschert, weil sie erfahren hätten, daß
ihre Feinde, die Kratzischen Reiter, dort einquartiert gewesen seien.
Burkhard Löffelholz müsse von Rechtswegen Gr. wieder aufbauen läsfen.
er allein sei an dem Unglück schuld.
Das stattliche Schloß war ausgebrannt bis auf die Umfassungs—
mauern; die vor wenigen Jahren nach dem Turmbrand wieder in Stand
zesetzte Kirche las abermals in Asche und Trümmern. Weder der Guts⸗
herr noch die verarmte Gemeinde waren im Stande, die eingeäscherten
Gebäude wieder aufzurichten; noch nach langer Heit lag ein Teil der
Höfe verödet und unangebaut da. Hum Gottesdienst wurde im J. 1640
die kleine Uapelle zu 8. Felir in Reutles mit einem NHostenaufwand von
2s fl. adaptiert, wozu der Junker Pfintzing 150 fl. beistenerte. Allein des
Slends war noch kein Ende. Gar bald sollte auch dieses kleine Gottes—
haus die Gewaltthätiskeit und den Uebermuth der Kriegsvölker erfahren.
Am 27. Janunar 1641 kam die weimarische Armee unter Oberst Thubadel
über Fürth und Doos dahergezogen und laägerte sich mit Sonnenuntergang
in Gründlach und Umgebung. Von Gr. über Reutles bis an den Wald
ah man nichts als Hütten, Volk und Wachtfeuer. Es regnete den ganzen
Tag und die Naͤcht, was es regnen konnte. Die Soldaten suchten Schutz
zesen den Regen und die Kälte und brachen beim Predigtstuhl durch das
— ——— annten se aus und stellten ihre Pferde hinein.
oee * wer wurde zerschlasen und zur Unterhaltung der
Wa tfeuer verwendet. Die Durchzüge und Einquartierungen nahmen auch in
den folgenden Jahren kein Ende. Im J. 1643 lagen HatzfeldischeReiten in Guim
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