Volltext: Nürnberg's nächste Umgebung

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heimkehrenden Affalterbacher werden natürlich an der Regensburger Straße, 
vielleicht beim Siechgraben von St. Peter, in den Kampf gekommen sein. 
Soweit Reicke über dieses an unserer Gegend haftende kriegerische 
Ereignis, das auch an die Mauern des benachbarten Schlößleins 
hummelstein 
sich anlehnt. 
Dieser Herrensitz wurde erst im J. 1487 von Nikolaus Hummel, der 
ihm seinen Namen gah, als ein Custhäuslein mit einem steinernen Fuß“ in einem 
Garten erbaut, und 1501 von Wolf Horneck massiver hergestellt. Erst 
509 schlossen sich weitere Gebäulichkeiten an. Als Besitzer finden wir in 
der Folgezeit Cristof Grünhofer (1517), Anthoni Tetzel (15320, sodann 
Melchior Büttel, Dr. Lochner, Dr. Göckel und den Senior Wagner. 
Von der Straße, auf der wir oben unsere Wanderung antraten, zur 
Cinken, ragen fernerhin aus einer Bodeneinsenkung jenseits der bereits 
erwähnten Peterhaide die grauen Erkerthürmchen des baulich, wie historisch 
gleich interessanten Schlosses 
Gleißhammer 
herüber, so daß es sich wohl verlohnt, bei ihm zu eingehender Besichtigung 
etwas länger zu verweilen. 
In seiner ganzen Anlage erscheint es wie eine kleine Festung, ehedem 
mit Mauern und Graben, bezw. mit Weihern umgeben und mit Zus⸗ 
hrücken und Eingangsthoren versehen, gleich den Burgen. Auch die Haupt— 
zebäude bieten ein festungsähnliches, dabei sehr malerisches Aussehen. 
Meistens beruhen derartige „feste Sitze“ auf einer quadratförmigen 
oder dem Quadrat nahekommenden Grundlage. Sie sind auch selten 
umfangreich, haben noch seltener Flügel oder einen inneren Hof, steigen 
aber hoch und schlank empor. Das aufstrebende Prinzip der gothischen 
Baukunst ist nicht zu verkennen und mehr noch wird dieses hervorgehoben 
durch die steilen Dächer, die mannigfach angebrachten Spitzgiebel und 
Thürmchen. Ein Treppenhaus ist häufis besonders angebaut, hervor— 
tretende Erker oder Balkone finden sich seltener und sind dann jedeufalls 
päter hinzugefügt. Die größeren Gebäude sind, wie bereits bemerkt, im 
XVI. Jahrhundert aus Steinen aufseführt, blose Weiherhäuser haben 
auch in dieser Zeit noch in den oberen Stockwerken bisweilen Fachwerk. Die 
innere Einrichtung entsprach durchgängig derjenigen der Stadtwohnungen. 
Das Erdgeschoß ist kellerartis gewölbt und unbewohnt. Diente es auch 
nicht wie in der Stadt als Hofraum und Niederlage, so hatte es doch 
eine ähnliche, wenn auch oft die edlere Bestimmung zur AUufbewahrung 
bon Akten und Dokumenten der Familie. Genaueres läßt sich darüber 
wohl schwer angeben. Doch findet man deutliche Spuren, daß, wenisstens 
der Eingang und Hauptraum mit Wappen und Schilden ausgeschmückt 
waren. Ueber dem Erdgeschosse erhoben sich nicht selten noch 3 Stock—⸗ 
werke, von denen das erste, wie gesagt, von Küche, Vorratskammer und 
Dienerschaftsgelassen eingenommen war, soweit letztere nicht in Neben— 
gebäuden untergebracht werden konnten. Dann lag hier die Wohnstube 
XRr Herrschaft mit einem großen Banketsaal, ev. einer Hauskapelle usw.
	        
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