Volltext: Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürnberg und Fürth

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wurde, läßt jchließen, daß er eher zu viel al8 zu wenig 
angegeben hat. Die Leute arbeiteten, wie e8 auch in 
anderen Nürnbergern VBerlagsgewerben der Fall war, nach 
dem Suldenwerf oder SGuldenwert, führten aber lebhafte 
Klagen, daß ihnen von den Handelslkeuten der Gulden nur 
zu 48 Kreuzern gerechnet wurde, „Und dies,“ jo jagt Ioh. 
yerd. Koth in jeiner Gejdhichte des Nürnbergijchen Handels !), 
„Ht neben der zunehmenden Hokzteuerung die Urfjache, warum 
dieje Leute fichH in dürftigen Umftänden befinden würden, 
wenn Jie nicht {elbjt ihre KMeinften Kinder mit zu ihrem 
Gewerbe gebrauchen Könnten.“ 
Aus dem 18, Jahrhundert haben wir aber nicht nur 
Nachrichten, daß der Nürnberger Spielwarenerbort au8s- 
märts Hergeftellte Waren vertrieb, jondern erfahren auch 
manches über die Fabrikation in Nürnberg fjelbft, wenn es 
fi auch) auf verftreute Motizen bejhränkt. Oatterer ?) 
erwähnt die Bleifigurenmacher, die aus bloßem Blei oder 
Zinn, oder beiden Metallen zugleich allerlei Figuren, 3. B. 
Soldaten, Tiere u. |. w. gießen und bemalen, ferner die 
Drechsler, die Glasblajer, „eine freie Kunft, fie verfertigen 
bei der Lampe allerlei gläjerne Figuren, Blajen. und andere 
Spielwaren“, und die Rotfchmiede, die fih in neun KXaffen 
teilen, von denen die zweite, die Gießer, „ihHre Profelfion 
fabrikmäßig treiben, und wovon mancher fajt nicht anderes 
al3 die Keinen mefjfingenen Kanonen u. |. w. macht“. 
Nicolai jagt in jeiner Bejchreibung Nürnbergs 3) — 
und Joh. FZerd. Roth übernimmt Ddieje Angaben — „die 
Waren der hHiefigen Drechsler gehen noch jehr ftarf aus 
dent Lande; fjowohl der Künftlidhen Drechsler al8 auch der 
') Bd. III S. 180 ff. 
 S. 233 f1. 
» Neile durch Deutfchland und die Schweiz, Bd. I S. 252,
	        
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