. Johannes, 2. Cukas, 3. Markus, 4. Matthäus, 5. Gregorius, 6. Augustinus,
7. hieronimus, 8. Ambrosius.
In dem erwähnten Gedicht heißt es „ein jeder da an der statt seinen Discipell
vor ihm hatt.“
An den Pfeilern des unteren Geschosses befanden sich weitere 16 stehende
Figuren:
1. Die drei fürnehmsten Haiden: Julius Cäsar, Alexander und Hektor
von Troja.
Die drei fürnehmsten Juden: Josua, David und Judas Maccabäus.
Die drei frommen Christen: König Artus, Karl der Große und
Gottfried von Bouillon.
Die sieben Churfürsten: der Erzbischoff von Mainz (Kanzler für
Deutschland), der Erzbischof von Köln (Kanzler für Frankreich), der Erz⸗
bischof von Trier (Kanzler welscher Reviere), der König von Böhmen
Erzschenk), der Pfalzgraf am Rhein (Erzschenk, Truchseß), der König von
Sachsen (Erzmarschall), der Markgraf von Brandenburg Erzkämmerer).
Die 16 Figuren tragen Fähnchen mit den Wappen der Träger.
Die Uöpfe an den Konsolen dieser Figuren sollen die Feinde Nürnbergs
darstellen. In dem Gedicht des Hans Weber sind als solche genannt: Eppelein
von Gailing, der Schramm Hhans, Wolf Schott, Seckendorfer, Schidensamen, die
Schwester, der Bruder und die Mutter vom Eppelein.
An den Pfeilern des Obergeschosses sind acht Propheten nach foldender
Reihenfolge angebracht: Moses, Esaias, Jeremias, Ezechiel, Daniel, Hoseas, Joẽl
und Amos.
Außerdem heißt es in der Beschreibung: „16 Bilder und Angesichter auf
und in dem Kasten geben Wasser in denselben.« Es sind dies die mit
wasserspeienden Köpfen verzierten Wasserausläufe.
Die Konsolen der Fialen und Wimperge des unteren Geschosses sind ebenfalls
mit männlichen und weiblichen Köpfen verziert.
In dem Maßwerk der Wimperge des unteren Geschosses befinden sich weit
auskragende Wasserspeier, welche die Bestimmung haben, das sich im oberen Teil
der Pyramide sammelnde Regen⸗- und Schneewasser abzuleiten.
Bergau schreibt über die Figuren: „Üüber den künstlerischen Wert dieser
Statuen können wir jetzt nicht mehr mit vollkommener Sicherheit urteilen, denn nur
ein sehr kleiner Teil derselben ist, und nur zum Teil noch, Original. Die meisten
sind bei der letzten Restauration neu gefertigt und tragen mehr oder weniger einen
modernen Charakter. Die fragmentierten Reste, welche von den alten Statuen sich
noch erhalten haben und jetzt meist im Germanischen Nationalmuseum und in der
Hunstschule aufbewahrt werden, lassen verschiedene Hände erkennen. Die besten Arbeiten,
namentlich einige Köpfe, darunter die der Propheten Joel und Ezechiel und einige
Gewandfiguren, zeigen in Geschmack, Verständnis der Formen und technischer Aus—
führung eine so hohe Vollendung, daß ich nicht anstehe, sie den besseren Skulpturen
des Altertums gleichzustellen. Jedenfalls gehören sie zu den besten Arbeiten des
gesamten Mittelalters und sind die würdigsten Repräsentanten der großen, blühenden
2.
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