Ansicht der Karlsbrücke, mit der Burg in der Ferne.
Sie ist vom Eingange in die hintere Ledergasse aus, oberhalb der Un-
terwöhrdgasse, genommen. Die Karlébrüde ist 1728 zu Ehren Kaiser
Karls VL erbaut und zeichnet sich dur) schöne Verhältnisse aus. Mit-
ten auf der Brücke stehen zu beiden Seiten in Rondellen zwei Obelisken
mit Inschriften. Die Spiße des östlichen trägt einen Adler, die des wesit-
lihen, welcher auf unserm Bilde sichtbar ist, eine Taube. Diese Brüe
führt auf „eine kleine Insel, welche unter der Benennung « Trödclmarkt »
bekannt ist. Es sind nämlich auf derselben Antiquitäten aller Art, ald Bi:
der, Ruvferftide, Haudgevithfdaften, unter denen ein glücklicher Zufall
oft hübsche Sachen von Glas oder Messing gegen wenige Kreuzer in die
Hand spielt, zum Verkaufe ausgestellt. Wie von einigen Volksklassen über:
haupt, so sagt man auch von den Bewohnern dieses Inselplaßes, daß sie
den Nürnberger Volksdialekt, der dur< Grübels Anwendung zu seinen
netten poetischen Erzeugnissen dur<) ganz Deutschland bekannt geworden ist,
noch am meisten bewahrt haben. Im Mittelgrunde unseres Bildes erheben
sich die Thürme der Kirche von St. Sebald. Ein Gegenstand, der Be-
schauung vor Allem würdig. Auf den nächsten Blättern werden wir ihm
näher kommen.