Contents: Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürnberg und Fürth

19 
in Krämerei- und Kinder{pielwaren, welche mit den Nürn- 
bergern jehr Ffonkfurrieren, fehr zugenommen.“ 
Die bayerifchen Gewerbegefjeße, welche auch in den dem 
$önigreich Bayern nen einverleibten Territorien Nürnberg 
und Ansbach eingeführt wurden, wurden zwar bis 1830 
Hiberal ausgelegt und gehandhabt, aber die Abgrenzung der 
einzelnen Handwerke blieb doch beftehen, und in die Her- 
itellung der Holzipielwaren teilten fih nach wie vor Drechsler, 
Schreiner, Weißmacher und Wismutmaler. Indeffen wurden 
diefe Schranken, die für eine Erportinduftrie nit dem 3U= 
nehmenden Weltverfehr jedenfall® immer läftiger wurden, in 
manchen Fällen durchbrochen. Wie den Wismutmalern im 
18, Jahrhundert erlaubt worden war, Weißmacher einzıt- 
itellen, jo wurde 3. B. 1813 einem Weißmacher geftattet, 
jeine Waren nach Art der Wismutmaler jelbft zu bemalen, 
und als diejer Weißmacher auzZ der VBorftadt Gärten Hinter 
der Vefte in die Stadt fjelbft ziehen wollte, wurde ihnı das 
trog des Widerfpruchs der Nürnberger Wismutmaler ge- 
jtattet, allerding3 nur unter dem Titel „Spielwarenfabrikant“. 
Da wir von jebt ab der Bezeichnung Spielwaren fabrikant 
öfter begegnen, jo darf man vielleicht annehmen, daß Die 
Behörde zu Sunften des Exrporthandel8 Gewerbetreibende, 
für die innerhalb der Drechsler-, Schreiner und Wismut: 
malerinnung gerade feine Meifterftelle frei war, unter diefer 
Bezeichnung Konzeffionierte. Die Betriebe diejfer „Fabri- 
fanten“, welche aljo ohne DBeiziehung anderer Gewerbe 
Spielwaren anfertigten, waren ganz Fein, der Meifter 
jcheint in der Regel allein oder nit Hilfe feiner Fran und 
Kinder gearbeitet zu haben. Ihre Produkte lieferten fie an 
die Nürnberger und Fürther Kaufleute, und fie bezeichnen 
fich deshalb auch oft al3 Heimarbeiter. Das befte Bild von 
der Organifjation der Nürnberger Gewerbe im erften Viertel 
de8 19. SIahrhundert8 gibt un8 Ignaz Kudhart in feinen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.