rial, welches Daumer und Kolb und wer sonst noch ge- 
sammelt hat, von einer Vertrauensperson in einer Weise 
verarbeitet, daß aus dem inneren Zusammenhang der ein- 
zelnen (an sich auch nicht bewiesenen) Momente die Wahr- 
heit des Ganzen unwiderleglich folgt. Es wird dabei 
vorausgesetzt, daß jene Mittheilungen rückhaltlos, 
d. h. deren ganze Wahrheit, gegeben werden, wogegen 
das unverbrüchlichste Stillschweigen über die Namen der 
Mittheilenden gelobt wird, der Vertrauensmann aber dem 
Publicum gegenüber sich nennt und die Verantwortung 
auf sich zu nehmen bereit und im Stande ist. Als letz- 
teren schlage ich Herrn Kolb vor, der, wenn ich auch nichts 
weniger als einverstanden mit seiner politischen Ansicht 
und Stellung bin, mir doch als ehrlicher, aufrichtiger 
Character erscheint, auch für einen solchen gilt und m. E. 
wohl auch die geistige Befähigung und Bildung hiezu 
besitzt. Daß dieser sich mit dem noch lebenden Vor- 
besitzer jenes Landguts in Gmünd, der Müller heißen soll, 
ins Benehmen zu setzen und den Versuch zu machen hat 
denselben zum Geständnis zu bringen und zu weiteren 
allenfallsigen Mittheilungen unter Bezugnahme auf die 
durch Verjährung eingetretene totale Straflosigkeit des 
Verbrechens, sowie unter dem Versprechen, der Namens- 
verschweigung — versteht sich von selbst, scheint mir 
auch schon in Kolbs Intentionen zu liegen. 
Wird es gewünscht, so binichgernbereit, umdie Namens- 
verschweigung besser zu garantiren (sofern man mir das Ver- 
trauen schenken mag) die Vermittlung mit dem Vertrauens- 
mann zu übernehmen,der'die Namen der Mittheilendenselbst 
nicht zu kennen braucht. Hinter dem Ihrigen steht ja jetzt 
schon der des „„Hermann‘‘. Ebenso könnte auch bedungen 
werden, daß das Manuskript vor dessen Veröffentlichung 
denselben zur Einsicht und Gutheißung mitgetheilt werde. 
17 Bartning, Kaspar Hauser 
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