ungeklärt bleiben wird, als der wirkliche Beweis: wer
Kaspar Hauser war, nicht geliefert ist. Bis dahin haben
alle Vermuthungen freien Spielraum. Ich neige mich
jedoch, wie gesagt, mehr der [unleserlich] oppositionellen(?)
Seite zu, kann jedoch umso weniger offen dabei auftreten,
mich mit den anderen genannten Personen in Verbindung
setzen, als ich auch dadurch fürchten müßte, die Frau
Herzogin von Hamilton, geb. Prinzessin von Baden, zu
compromittiren, in deren Auftrag ich zunächst handelte,
als ich die weitläufige, ihr überreichte Denkschrift aus-
zog und ins Französische übersetzte, kein leichtes Stück
Arbeit. Daß Prof. Daumer seine gewiß interessante Arbeit
nicht an den Mann bringen kann, bedaure ich aufrichtig;
allein, aus den angegebenen Gründen, kann ich mich auch
nicht mit diesem Anliegen befassen; wahrscheinlich hat
der geringe Erfolg, welcher Meyers Werk gehabt, die Ver-
jeger abgeschreckt. Wie die Sache nun auch immer stehe,
ich bin überzeugt, daß die Wahrheit einst völlig zu Tage
kommen wird. Was nun das Ihnen mitgeteilte Prome-
moria betrifft, so kann ich nicht für die Richtigkeit aller
darin enthaltenen Thatsachen einstehen, allein es war
mir wichtig, Euer Hochwohlgeboren Ansicht über das-
selbe zu erfahren, und danke Ihnen daher auf das Ver-
bindlichste dafür. Einen Briefwechsel über diesen Gegen-
stand fortzusetzen, wäre wohl weder räthlich noch zweck-
dienlich, da ein solcher im Badischen Aufsehen erregen
könnte. Sollten Sie jedoch neue, relevante Daten erfahren,
so wäre ich für eine Mittheilung sehr dankbar, so wie ich
mir die Ehre geben würde, wenn mir in diesem Betreffe
Näheres bekannt würde, es gleichfalls zu Ihrer Kenntniß
zu bringen. Am Auffallendsten war mir, was Sie mir von
„Weitzel‘‘, dem Güterbesitzer in Württemberg, sagen,
da diese Angaben ja gerade mit dem übereinstimmen, was