Volltext: In Memoriam Adolf Bartning

ungeklärt bleiben wird, als der wirkliche Beweis: wer 
Kaspar Hauser war, nicht geliefert ist. Bis dahin haben 
alle Vermuthungen freien Spielraum. Ich neige mich 
jedoch, wie gesagt, mehr der [unleserlich] oppositionellen(?) 
Seite zu, kann jedoch umso weniger offen dabei auftreten, 
mich mit den anderen genannten Personen in Verbindung 
setzen, als ich auch dadurch fürchten müßte, die Frau 
Herzogin von Hamilton, geb. Prinzessin von Baden, zu 
compromittiren, in deren Auftrag ich zunächst handelte, 
als ich die weitläufige, ihr überreichte Denkschrift aus- 
zog und ins Französische übersetzte, kein leichtes Stück 
Arbeit. Daß Prof. Daumer seine gewiß interessante Arbeit 
nicht an den Mann bringen kann, bedaure ich aufrichtig; 
allein, aus den angegebenen Gründen, kann ich mich auch 
nicht mit diesem Anliegen befassen; wahrscheinlich hat 
der geringe Erfolg, welcher Meyers Werk gehabt, die Ver- 
jeger abgeschreckt. Wie die Sache nun auch immer stehe, 
ich bin überzeugt, daß die Wahrheit einst völlig zu Tage 
kommen wird. Was nun das Ihnen mitgeteilte Prome- 
moria betrifft, so kann ich nicht für die Richtigkeit aller 
darin enthaltenen Thatsachen einstehen, allein es war 
mir wichtig, Euer Hochwohlgeboren Ansicht über das- 
selbe zu erfahren, und danke Ihnen daher auf das Ver- 
bindlichste dafür. Einen Briefwechsel über diesen Gegen- 
stand fortzusetzen, wäre wohl weder räthlich noch zweck- 
dienlich, da ein solcher im Badischen Aufsehen erregen 
könnte. Sollten Sie jedoch neue, relevante Daten erfahren, 
so wäre ich für eine Mittheilung sehr dankbar, so wie ich 
mir die Ehre geben würde, wenn mir in diesem Betreffe 
Näheres bekannt würde, es gleichfalls zu Ihrer Kenntniß 
zu bringen. Am Auffallendsten war mir, was Sie mir von 
„Weitzel‘‘, dem Güterbesitzer in Württemberg, sagen, 
da diese Angaben ja gerade mit dem übereinstimmen, was
	        
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