Schriftgutachten dafür eingetreten, daß der Zettel nicht
von Hauser stamme. Er hat wahrscheinlich recht, aber
es fehlt der ausreichende Beweis, der mit ganz anderer
Genauigkeit zu führen sein wird. Die Untersuchungen
meines Mitarbeiters sind noch nicht abgeschlossen *).
Nun zu dem am Tatort gefundenen Beutel, der doch
einen wesentlich einfacheren Gegenstand darstellt. Man hat
in der Kriminaluntersuchung trotz aller Mühe nicht er
mitteln können, daß er früher durch Kauf oder als Ge-
schenk in Hausers Besitz gekommen sei. Seine Herkunft
ist bis zum heutigen Tage dunkel. Was kann uns sein
Aussehen erzählen?
Die äußere Farbe hat man verschiedentlich als lila,
violett oder (Frau Hofer) „als echte, gebrochene Bieder-
meierfarbe — bleu mourant mit einem Stich ins Violette,
eher blaugrau‘‘ bezeichnet. Ich glaube, wir kommen der
Sache am nächsten, wenn wir ihn auf gut deutsch pflaumen-
blau nennen. Das innere Futter besteht aus weißer Seide.
Es ist ein winziges Ding, eine Art Kinder-Reticule oder
für Taschentuch und Börse einer Dame bestimmt. Sicher
kein Gebrauchsgegenstand eines Herrn; wer würde einen
Tabaksbeutel oder den Behälter für einen Meerschaumkopf
mit weißer Seide füttern, die sofort unansehnlich werden
müßte, während sie hier völlig sauber und nur stellenweise
etwas verschlissen ist? Der Beutel mißt in der Länge
etwa IO, in der Breite etwa 11 Zentimeter; im Sinn seines
größten Umfanges ist er von einer dunkleren, mehr ins
Blaue gehenden Kordel eingefaßt, die oben in die Zug-
schnüre ausläuft. Frau Hofer spricht von ‚„‚gediegener
Facharbeit‘‘; mir hat ihn ein Sachverständiger mit Be-
stimmtheit als nicht berufsmäßige Handarbeit einer Dame
*) Heute darf ich sagen, daß die Spiegelschrift nach pein-
lichster Prüfung sicherlich nicht von Hausers Hand herrührt.
bez:
dur
auf
Da:
NUN
de:
spä
Ko
der
die
WE
Eig
gre
tra
un
Fa
Zu
ein
81
7)
Tu
he
Ve
hl
1
|
he
g:
Mb