Full text: In Memoriam Adolf Bartning

Schriftgutachten dafür eingetreten, daß der Zettel nicht 
von Hauser stamme. Er hat wahrscheinlich recht, aber 
es fehlt der ausreichende Beweis, der mit ganz anderer 
Genauigkeit zu führen sein wird. Die Untersuchungen 
meines Mitarbeiters sind noch nicht abgeschlossen *). 
Nun zu dem am Tatort gefundenen Beutel, der doch 
einen wesentlich einfacheren Gegenstand darstellt. Man hat 
in der Kriminaluntersuchung trotz aller Mühe nicht er 
mitteln können, daß er früher durch Kauf oder als Ge- 
schenk in Hausers Besitz gekommen sei. Seine Herkunft 
ist bis zum heutigen Tage dunkel. Was kann uns sein 
Aussehen erzählen? 
Die äußere Farbe hat man verschiedentlich als lila, 
violett oder (Frau Hofer) „als echte, gebrochene Bieder- 
meierfarbe — bleu mourant mit einem Stich ins Violette, 
eher blaugrau‘‘ bezeichnet. Ich glaube, wir kommen der 
Sache am nächsten, wenn wir ihn auf gut deutsch pflaumen- 
blau nennen. Das innere Futter besteht aus weißer Seide. 
Es ist ein winziges Ding, eine Art Kinder-Reticule oder 
für Taschentuch und Börse einer Dame bestimmt. Sicher 
kein Gebrauchsgegenstand eines Herrn; wer würde einen 
Tabaksbeutel oder den Behälter für einen Meerschaumkopf 
mit weißer Seide füttern, die sofort unansehnlich werden 
müßte, während sie hier völlig sauber und nur stellenweise 
etwas verschlissen ist? Der Beutel mißt in der Länge 
etwa IO, in der Breite etwa 11 Zentimeter; im Sinn seines 
größten Umfanges ist er von einer dunkleren, mehr ins 
Blaue gehenden Kordel eingefaßt, die oben in die Zug- 
schnüre ausläuft. Frau Hofer spricht von ‚„‚gediegener 
Facharbeit‘‘; mir hat ihn ein Sachverständiger mit Be- 
stimmtheit als nicht berufsmäßige Handarbeit einer Dame 
*) Heute darf ich sagen, daß die Spiegelschrift nach pein- 
lichster Prüfung sicherlich nicht von Hausers Hand herrührt. 
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