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nommen wurden, zu Quellen sicherer Einnahmen und zum Eigentum
weniger Familien.
Übrigens ließ es auch die ihrer vornehm gewordenen Spitzen
beraubte nürnbergische Kaufmannschaft zu keiner Zeit an Anstreng—
ungen fehlen, um trotz der schlimmen Zeitläufte, in welchen der
Gewinn in keinem Verhältnis mehr zum Risiko stand, sich über dem
Wasser zu halten. Selbst in den schrecklichen Jahrzehnten des 30jähr.
Kriegs hatte der Handel nie völlig geruht. Man benützte entweder
die Zeit, da der stets wechselnde Krieg seinen Schauplatz verlegt hatte
oder man suchte die Warenzüge durch Paßbriefe (Salva guardia)
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Krieg waren die Reichskriege für den Nürnberger Handel, weil ge—
wöhnlich jeder Reichskrieg ein gänzliches Verbot des Handels nach
Frankreich zur Folge hatte und dieses dann vom Gegner mit derselhen
Maßregel erwidert wurde.
Nach den Störungen durch die Kriege kamen die Handels—
sperren. Schon Colberts Schutzzollpolitik hatte den Handel Nürn—
bergs, das eine Menge Gewerbserzeugnisse nach Frankreich absetzte,
empfindlich getroffen. Noch einschneidender wirkte König Friedrichs II.
zur gänzlichen Absperrung verschärfte Handelspolitik. Nach dessen
schlesischen Kriegen wurde das für den Nürnberger Handel so wichtige
Schlesien sowie die übrigen preußischen Lande versperrt. Nicht viel
besser ging es in Osterreich, das sich mehr und mehr das preußische
Absperrungssystem aneignete. Es hatten sich dort mit Unterstützung
der Regierung bereits mehrere Fabrikzweige angesiedelt und besonders
drohte die 17389 in Wien gegründete leonische Gold- und Silberdraht—
Fabrik dem Nürnberger Gewerbe großen Abbruch. Als dann 1749
ein Verbot der fremden Einfuhr in die österreichischen Länder erging,
wandte sich Nürnberg mit dringenden, aber vergeblichen Vorstellungen
nach Wien. Das System erreichte bis 1764 eine für den Nürn—
berger Handel höchst verderbliche Strenge und schnitt vielen der
blühendsten Gewerbszweige Nürnbergs den Absatz nach ö'sterreich
und dessen Nebenländern fast ganz ab. Nur auf einzelnen Märkten:
Pilsen, Prag, Wien, Graz, Linz, Brünn, Olmütz genoß Nürnberg
bedingten Zutritt.
Das nächste und natürlichste Absatzgebiet für die Städte ist
immer das benachbarte Landgebiet. Aber auch hier trat eine sehr
beträchtliche Minderung des sonst so lebhaften Verkehrs ein, teils
durch die Politik der Fürsten, welche ihren Landstädten allen erdenk—
lichen Vorschub leisteten und bestimmte Gewerbzweige ansiedelten, wie
dies durch die fränkischen Markgrafen mit der Nadlerei in Schwabach
und mit der Strumpfwirkerei und Handschuhmacherei in Erlangen
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