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Drittes Kapitel
wahranftalten find in jedem Stadtviertel vorhanden und
jeßt foll au eine Krippenanftalt errichtet werden.
Nürnbergs Bedeutung al8 Handel8plag ift nicht mehr
die alte; e8 blüht nur der Manufakturhandel; jener mit
Colonialmanaren und Geld befhränkt fi fafßt allein auf
die Bedüirfniffe der Stadt und Umgebung. Dafür blüht
die Induftrie in allen ihren Zweigen immer mehr auf;
faft Die meiften Gewerbsleute der Stadt arbeiten für den
Handel und ihre mitunter ebenfo gefdmactz al8 werthuol-
fen Erzeugniffe gehen in alle Welt, Ein Befuch in der
permanenten Ausftellung der Bauhlütte in der Katharinen:
fire, in Dderfelben Straße, in welder Beter Vifdhers
Wohnhaus fteht, dürfte dem geehrten Lefer einen Heinen
Begriff von Nürnbergs Induftrie geben. Die Erzeugniffe
der Zirkelfhnmiede ftehen in gutem Ruf; ebenfo die mannig:
faltigjten Klempner: und Zinngießerarbeiten, vorzliglich
[Hönlackirte und finnreid zufammengefeßte Spielmaaren ;
Dofenfabrifen in Menge liefern trefflihe Arbeiten; der
Nürnberger Meffing, der daraus gezogene Drath, ift zu
vielen Zwecfen unentbehrlich; die Rothgießer, die ehe:
dem fo gefürchteten „Rufigen”, liefern fehr fHöne Suß-
und Drechfelarbeiten aus Ddiefent fehöbnen Metalle. Ge:
(Hmeideniacdher (Schließen und FMeine Broncearbeiten), Ala:
bafterer, Baternoftermadher (NRofenkränze, Beinknipfe),
Kammmadher, Holz= und Beindrechsler find beftändig ftark
befhäftigt; nicht weniger aber die Schneider, Sohuhmadher
und Bug: und Modewaarenhändler durch‘ den Luxus, dem
ein Theil der Bürger wegen wirkliden Wohljtandes aller-
dings fröhnen fann, dem aber ein anderer großer Theil
nicht in dem Maaße, al8 e8 aefchieht, nadhängen Tollte.
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