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Schiessen gut ausgebildete Mannschaften rechnen. Ja noch
mehr, es Könnte wohl sogar ein gewisser Druok auf alle Lieb-
haber des Armbrustschiessens ausgeéübt worden sein, sich
ihrer privaten Uebungen zu enthalten und an den offiziellen
direkt dem Rat unterstehenden teilzunehnen. Denn frei—
willige Vereinigungen der Bürger, die sich nur 2zu loeicht
seiner Kontrolle entzogen, waren dem argwöhnisch über seine
Souveränetätsrechte wachendoen Nürnberger Rat zu jeder
Zoit éin Greuel.
Doch dies sind Alles nur Vermutungen, da bei dem
Zustand unserer mittélalterlichen Quellen étwas Sicheres hier
nicht ausgesagt werden kann. So viel steht aber fest, die
gehenden Söldner“ oder Schützen, bald schlechtweg 8Schuützen
goenannt, denen der Rat, wie erwiihnt, Preéise für ihre Sonn-
tagsschiessübungen gewührte, verfolgen wir durch das ganze
15. Jahrhundert und immer genau an derselben Stelle der
Stadtrechnungen, bis an ihrer Identität mit der späteren Arm-
brustschützengesellschaft nicht gezweifelt werden kann. Ihre
ursprüngliche Schiessstätte war der „FHerrenschiessgraben“,
d. . der den Herren der Stadt, dom Rat, gehörige Schiess-
graben am Sand, eéin Teil der älteren Stadtbefestigung, in
dem 1582 das noch heute stehende, von der Garnisonsver-
waltung benützte, stattliche steinerne Gebäude als Schiesshaus
aufgeführt wurde. Die Armbrustschützen verfügten aber
ausserdem hoch über andere Schiessstätten, den Lorenzer
Schiessgraben und den Schneppergraben hinter der Vesto.
Es schéint, dass sioh die Benützung derseolben je nach dem
—F— dem
Schneppergrabon die jungen, im Lorenzer Schiessgraben die
mittleren. im Herrenschiessgraben die völlig ausgebildeten
Schutzen schossen. Wir gehen jedoch hierauf nicht näher
ein, da es uns genügt, die Anfänge des Armbrustschützen-
wesens in hiesiger Stadt besprochen zu haben. Nur soviel
zei gesagt, dass die Armbrust als kriegerische Waffe mit
dem Beginn der neueren Zeit schon ganz gewaltig im An-
zehen gesunken war. Früher, im 14. und zu Anfang des 15.
Jahrhunderts, wurden, wie es scheint, nur Armbrustschützen
vom Rateé bestellt, später bielt sich ihre Zahl ungefäahr auf
gleicher Höhe mit den Büchsenschützen, im Jahre 1500 wurden