Volltext: 1834-1884 (2. Band)

Ein Kaspar-Hauser-Komplott. 
für die Mühe, die Sie sich meinetwegen gegeben, die Güte und Großmuth, 
mit welcher Sie mich überhaupt behandelt haben, kann ich nicht aus— 
sprechen; Ihre Verdienste um mich werden ein ewig dankbares und ver— 
ehrungsvolles Andenken in meiner Seele bilden. Ich kann zwar nur 
Weniges von dem Mitgetheilten in mein Werk aufnehmen, aber daß ich 
so viel weiß, ist mir doch von größtem Werth; dieses Wissen wird auch 
nicht ohne Einfluß auf meine Art zu schreiben sein und was Sie mir zu 
benützen erlauben, ist auch schon als einzelne Notiz von Bedeutung. Eine 
wahre Perle für mich ist die Vision der Großherzogin.) ... Es ist 
mir Alles, was Sie mitgetheilt, einleuchtend; nur kann ich mich immer 
nicht von dem Gedanken ablösen, daß Hauser eine Zeitlang in Ungarn 
gewesen .. . Wäre es nicht denkbar, daß er von der Dalbonne, die 
ihn von Hennenhofer () empfing, nach Ungarn gebracht, dort in die 
Hände jenes alten Soldaten gegeben und durch diesen nach Falkenhaus 
geschleppt worden sei? dann würden sich wie es scheint, alle Schwi ... 
(Schwindeleien in einem Topf zusammenfinden? nein, alle) Schwierig— 
keiten lösen. 
Möchte es mir doch noch, bevor mein stark sinkendes Leben zu Ende, 
vergönnt sein, Ihnen auch mündlich die tiefgefühlte Dankbarkeit und Ver— 
ehrung auszudrücken, mit welcher ich verharre, Hochgeehrtester Herr 
Ihr 
ewig ergebener 
Daumer“ 
„Von dem Kopf (J. S. 73), den H. gezeichnet, habe ich noch zum 
Glück das Original und gedenke dieses in einem neugefertigten Nach— 
bilde meiner Schrift beizugeben; ebenso die von H. gezeichneten Wappen. 
Hat niemand eine Ähnlichkeit des Kopfes mit einer wirklichen Person ent— 
deckt. namentlich einer etwas schielenden?“ 
In einem anderen Briefe fragt er bei „Hermann“ an: „Wie 
verhält es sich wohl mit dem zweiten Prinzen der Großherzogin 
Stephanie? Starb er eines natürlichen Todes, wurde er getötet 
oder ebenfalls lebend beseitigt? Giebt es darüber keine Spur, keine 
Sage?“ (Gewiß! S. 99). „Ich habe,“ schreibt Daumer triumphierend, 
„eine ganze Anzahl von Zeugenaussagen über den Mörder in Händen, 
1) Der Leser beliebe sich die herrliche Perle mal anzusehen, sie findet sich auf 
S. 141 in der Anmerkung.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.