mehrte oder minderte. So hab denn auch ich den 
Knopf, die Oese nach oben, zwischen den Zeigefinger 
und Daumen — hörst Du, Herr Dekan M..? — 
der lin ken Hand genommen und mit dem Mittel⸗ 
finger darunter leicht gestützt, dann in halb hockender 
Stellung und weit vorgebeugt mit sanftem Schwung 
in den Winkel geworfen, den das Hofhaus unseres 
Nachbarn mit der Straße machte. Er schlägt sanft an 
die Mauern und bleibt, kaum einen Zoll weit zurück⸗ 
prallend, liegen. Mein Nachmann hat höher und 
stärker geworfen; sein Knopf springt beinahe einen 
Fuß weit von der Mauer zurück. Gewonnen Spiel für 
mich! Da kommt der Dritte. Er wirft sachte und 
sicher mit dem Rande des Knopfes gerade in die 
Ritze unten an der Mauer, wo Sand und mürber 
Mörtel keinen Widerstand üben. Da gilt mein Wurf 
nichts mehr! Fahr hin, schöner „Dreier“, ich dachte 
diesmal gewiß, Du solltest in doppelter Begleitung 
zu mir zurückkehren. 
Aber auch mitten auf der Straße wurde das 
Spiel geübt. Da gings schon urwüchsiger her und 
kleine Kinder durften nicht im Wege sein oder mußten 
ihren Schutzengel zur Seite haben. Etwas vorwärts 
von unserer Gartentür war der Stand, in meiner 
Erinnerung sehr weit, in Wirklichkeit vielleicht zwölf 
Schritt davon hatten wir einen alten Backstein oder 
länglichen Pflasterstein aufgestellt. Oben darauf legte 
jeder Mitspielende seinen Knopf mit der Oese nach 
oben. Was nun die Reihenfolge des Wurfes be— 
stimmte, weiß ich nicht mehr, nur, daß Mann für 
Mann seinen mehr als faustgroßen Stein nach jenem 
Bach oder Pflasterstein in hohem Bogen schleuderte. 
Glücklich der, welcher ihn beim ersten Wurf traf. 
44