sondern weil es wegen der Fahrten seiner Kaufleute
gleichsam als das Zentrum Europas angesehen werden
konnte. Auch fand er hier nur Feinmechaniker für astro-
nomische Instrumente. Die Richtung nach Catalonien
wurde später noch weiter geführt, es ist ja bekannt,
wie die Beheims nach Portugal handelten, und Martin
Beheim seine geographischen Kenntnisse im Dienste
der portugiesischen Krone verwendete.“ (Schulte I.
659 ff.) Wir sehen junge Nürnberger ihre Lehrzeit
im südwestlichen Europa, speziell in Lyon durchmachen,
und finden sie im Dauphine. Die Nürnberger Heinrich
und Georg Fütterer sind unter denen, welche 1472 die
Gründung des Fondaco dei Tedeschi in Mailand anregen.
Von den Imhoffs kennen wir Handelsbeziehungen nach
den Niederlanden und Venedig, daneben Faktoreien
in Bari und Aquila, in Lyon und Catalonien,
Nürnbergs Handel erstreckte sich auf alle Waren-
gattungen. Bemerkenswert ist (wie oben schon an
gedeutet), dass nur wenige Nürnberger sich auf Geld-
handel einliessen, und so ist die Zahl der Bankiers
nürnbergischer Herkunft gering. Schulte findet die
tiefste Wurzel der langen Blüte und grossen Bedeutung
Nürnbergs darin, dass seine Geschlechter weit länger
im Handelsleben stehen blieben, als diejenigen Strass-
burgs, Basels und anderer deutscher Städte und anderer
seits darin, dass die Stadt nicht dem Regimente der
Zünfte verfiel. „Die Geschlechter sorgten mit ihrem
weiten Blick für den Absatz der Waren, die die kleinen
Leute wohl erzeugen, aber nicht auf den Weltmarkt
bringen konnten.“ Hiermit ist zweifellos eine der
wichtigsten und folgenreichsten, sowie eine der inter-
essantesten Eigentümlichkeiten des nürnbergischen
Wirtschaftslebens berührt. Nie kommt dieses unter
den Einfluss von Zünften, und wird somit die Stadt-