Volltext: Mittelfrankens Burgen und Herrensitze

1 
2 
J 
Nürnberg, die Burg. 
iĩ 
2* 
4 
Das altertümliche Reichsschloß, sagt Friedrich Körner 
in seinem Vaterlandsbuch, besteht aus verschiedenen größeren 
und kleineren Gebäuden, die nach und nach auf dem Felsen 
an der Vordseite Vürnbergs gebaut wurden und nicht 
nur einen malerischen Anblick, sondern auch eine weite Um— 
sicht über die freundlich lachenden Ebenen Mittelfrankens 
gewähren. Denn auf ihr erhebt sich der Burgfelsen als 
einsame Steinkuppe, an deren steiler Seite der „Himmel— 
weg“, den Meister Kraft mit Statuen aus Christi Leidens⸗ 
geschichte schmückte, durch das Himmelsthor in die Burg 
führt. Gruppen hochgeschossener Bäume umstehen das 
Schloß und suchen mit dem frischen Grün ihrer Laubkronen 
das altersgraue Gemäuer zu verdecken, zu einem Teile 
dem Schloß, zum andern der Burg angehörend. Jenes 
kehrt den viereckigen sogenannten Heidenturm der Stadt 
zu, biegt dann mit seiner Vorderfront, welche durch ihre 
verschieden geformten Fenster ein eigentümliches Äußere 
erlangt, südwestlich im stumpfen Winkel um und schließt 
sich an ein zweites Schloßgebäude mit einem schmalen 
Turm, der mit schlanker Spitze ausläuft. Nach Vorden zu 
umfriedet eine lange Mauer den inneren Hof, wogegen die 
Ostseite von kleineren Gebäuden gebildet wird. Mit dem 
Thorbau, an welchem noch der große Reichsadler zu schauen, 
schließt die Nordseite im Osten sich an den Heidenturm an 
und führt durch die hölzerne Pforte des Thores in den 
eigentlichen Schloßhof, den eine uralte Linde beschattet, der 
Sage nach eine Anpflanzung der heiligen Kunigunda. 
Ehrwürdig sind diese Gebäude schon durch ihr Alter, 
denn der Heidenturm hat schon das elfte Jahrhundert an 
sich vorüberrauschen sehen. Die an der Außenseite des 
Turmes auf Tragsteinen ruhenden Tier- und menschlichen 
Halbkörper, dann die wundersamen Vögel- und andere
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.