Metadaten: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Aber er täuschte sich, wenn er für Aenderungen an dem 
augenblicklichen Zustand, dessen Bürge Frankreich war, die 
Befragung und Genehmigung‘ Bonapartes für kaum nötig 
hielt. Der‘ König gab der Unterhandlung in Nürnberg 
seinen Beifall; indes erst am Ende derselben wollte: er 
äber Zuziehung der Republik sich entschliessen.! Die 
Minister kamen von ihrer unrichtigen Auffassung mit der 
Zeit zurück. Ein halbes Jahr später waren sie der Ansicht, 
dass bei der derzeitigen Lage an eine Beteiligung der 
französischen Regierung nicht zu denken sei? 
Die Konferenzen mit Bayern bewegten sich kaum vor- 
wärts.? Montgelas warf Preussen‘ vor, dass es den Kur- 
fürsten des Wohlwollens des französischen Kaisers zu 
berauben suche.* Immer wieder entstand ÜUneinigkeit 
zwischen den Kommissären. Bayern behauptete, der 
König habe ein Gebiet versprochen, in dessen Besitz er 
nicht sei. Montgelas nannte den Vertrag, der unter- 
zeichnet und ratifiziert war, eine lediglich vom Vertrauen 
eingegebene Abınachung; der Kurfürst brauche ihn daher, 
so wie er sei, nicht anzunehmen, und werde es,.da er für 
ihn zu viele Unbilligkeiten enthalte, auch nicht thun. Dass 
Montgelas sich in der Hoffnung, Friedrich Wilhelms ‚Unter- 
stützung gegen die Reichsritterschaft zu gewinnen, ver- 
rechnet hatte, wird jetzt fast wie eine Vertragsverletzung 
1. Kabinettsordre an Hard. u. Haugw. d. d. Charlottenburg 
r3. Aug. 1803; R. 50. n, 41—4. 
2. Hard, u. Haugw, an den König d. d. Berlin 6, Febr. 1804. 
Ein Kabinettsschreiben d, d. Berlin 12. Febr, 1804 teilt den 
Ministern mit, dass der König ihrer Ansicht vollständig beipflichte; 
ebda, 
3- S. den Bericht Harniers d, d. München 17. Febr. 1805 u. 
die Instruktion für Harnier d. d, Berlin 25. Febr. 1805. 
4. Historische Erinnerungen oder Denkwürdigkeiten aus der 
neueren Geschichte des bayerischen Staates I (1836), 107.
	        
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