Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

Uebrigens hat es der Haller nicht lange behalten; denn schon 7 Jahre 
später verschrieb sich der Nüruberser Bürger Hans Rumel dem Rate wie 
ener und fährt im Texte fort: . . . . . „und da mir nun die vorgenaunten 
meine Herrn des Rats gesönnt, und erlaubt haben, den Graben an 
derselben Behausung nach ihrem Rat und Geheiß zu füttern und baz zu 
befestigen, darumb so han ich mich jetzo verbunden und verspreche mit 
diesem Brief, daß ich dieselbe Mauer und Fütteruns des Grabens gen 
derselben Behausung bei der Höhen und Weiten, als ich das jetzund angefangen 
—DDV 
und nicht höher mauern soll noch will und ob ich deuselben Graben gen 
Velde wärls auch füttern wollte oder würde, daß ich den nur dem Felde 
daselbst gleich und nicht höher mauern noch machen soll lassen.“ Ferner 
verspricht er, „daß er keine anderen Gebäude, Befestiguns und Gräben 
machen wolle, als wie Peter Haller verschrieben habe.“ Das geschah im 
Jahre 1426. 
Wir sind auf den Inhalt der beiden letzten Dokumente deshalb näher 
eiugegangen, weil sie die einzige Beschreibung enthalten, die von der Burg 
zu Malmsbach vorhanden ist. Dadurch erfahren wir, daß der Haupthau 
oder das eigentliche Herrenhaus, das wie die ganze Unlage nur von 
geringen Dimensionen gewesen sein kann, mit einem einfachen Dache ohne 
Erkertürmchen versehen und das Ganze von einem nassen Graben umgeben 
war, den Hans Rummel mit Quadersteinen füttern ließ. Eine Zugbrücke 
führte über den Graben vor ein Thor, das den Eingang in das Innere, 
in den Burghof, vermittelte. Jenseits des Grabens erhob sich eine Mauer 
mit einfacher (hölzerner) Brustwehr, die nur wenige Schießscharten 
Schlitze) aufwies. Wenn auch von Nebengebäuden nichts erwähnt wird, 
so müssen diese doch unzweifelhaft hestanden haben; ungewiß aber ist, ob 
auch ein Hauptthurm vorhanden war. Aus andern Quellen erfahren wir 
noch, daß auch eine (isoliert stehende) Kapelle mit einem Glöcklein darauf 
vorhanden war und wahrscheinlich dürfte es sein, daß diese Kapelle dieselbe 
ist, die sich wie Graben, Mauer und Thorturm wenigstens in den wesent—⸗ 
lichen Teilen bis zum Abbruch durch Papiermüller Hahn ssiehe unten) erhielt. 
Das in Nürnberg rasch zu hohen Ehren emporgestiegene Geschlecht 
der Rummel zeigt sich im Kriege, den die Reichsstadt mit Markgraf 
Albrecht Achilles im J. 1449 führen mußte, aufs tiefste gespalten. Franz 
Rummel zwar, von Kaiser Sigmund in Rom zum Ritter geschlagen, 
Besitzer der Veste Lichtenau und ohne mit der Verwaltung stehender Uemter 
betraut, ohne Mitglied des Rats zu sein, doch einer der einflußreichsten 
Bürger der Stadt, trat ohne Rückhalt auf der Seite der letzteren in den 
Kampf ein. Wie das Rathsmannal von 1449 an zahlreichen Stellen 
darthut, wird in den wichtigsten Kriegsangelegenheiten sein Rat eingeholt 
oder seine Thätigkeit in Unspruch genommen. In der Schlacht von 
Pillenreuth, auf die wir später noch eingehend zu sprechen kommen werden, 
erscheint er als einer der Hauptansführer des Stadtheeres. Mit ihm kämpfte 
dort auch Lorenz Rummel. 
Anders einer seiner „nächstgeborenen Freunde“, Ulrich Rummel, der, 
obwohl gleichfalls Bürger Nürnbergs und Mitglied des größeren Raths
	        
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