Objekt: Eppelein von Gailingen, und was sich seiner Zeit mit diesem ritterlichen Eulenspiegel und seinen Spießgesellen im Fränkischen zugetragen

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mit dem Korn, das Volk soll nicht verhungern, ich hab' 
Erbarmen mit ihm und helf' ihm wohl noch auf, daß die 
Patrizier baß die Köpfe mögen schütteln! Hinein da nach 
Nürnberg und verteilt das Korn für nichts, ich sag's 
Euch, sonst seid Ihr alle des Todes, wo ich Euch treff'! 
Du aber gehst mit mir, heilloser Gesell, der mich zu 
täuschen wagt, ich will dir lügen, verdammte Wucher— 
seele!“ Und gleich dazu einen Schlag über den Rücken. 
„Lauf, oder ich reit' dich nieder!“ Dazu machten alle 
linksum, voraus ritt der Eppelein und zuvörderst kam der 
Wucherer, der mußte laufen. So ging's weiter und 
weiter. Die Wägen aber fuhren des Wucheres Knechte 
voll Schrecken gen Nürnberg, und geschah, wie der Eppe— 
lein befohlen hatte. Deß war viel armes Volk froh. 
Da aber der Eppelein zu Hause ankam, ließ er den 
Wucherer ins Verließ werfen und gab ihm alle Tage 
weniger Speise, und da der am vierten Tage meinte, er 
sei nun am Hungertode, trat Eppelein zu ihm, trug eine 
Schüssel in der Hand und sagte: „Spürst du nunmehr 
den Hunger? So will ich dein und mein Wort erfüllen, 
daß du froh wärst, könntest du ihn mit Heuschrecken stillen! 
Da hast du sie, du unbarmherziger Gesell, der's wagt, 
ehrsame Ritter zu beschimpfen, die nicht anwollen, dem 
armen Volke, vielmehr den übermütigen Reichen! Iß, 
sag' ich, oder du bist des blassen Hunger Todes!“ 
Traf nun den Wucherer ein recht's Strafgericht, und 
mußte er die Heuschrecken bis auf die letzte speisen, da 
half ihm Gott im Himmel nicht. Als er aber zu Ende 
war, ließ ihn Eppelein los und sagte: „Jetzt hast du 
gesehen, was gerechtes Gemüt Die haben, so du Stauden— 
hechte nanntest, Schnapphähne und Straßplacker! Scher' 
dich deine Wege und zahl' mir die Lehr' mit zehn Fuhrten 
Korn bis zum sechsten Tage, sonst zünd' ich dir all' deine 
Speicher an, ich weiß sie wohl zu finden, und wirf dich 
in die Flammen dazu, daß deine Seel' des Feuers gewohnt 
wird; denn der Hoͤll' entgehst du doch nicht!“ 
Da war der Wucherer bald beim Schloßthörlein 
hinaus, schrieb sich die Sach' wohl hinters Ohr, und eh' 
der fünfte Tag verstrichen, war das Korn auf dem Schlosse. 
Etwas später war's, da saß der Eppelein mit Wolf
	        
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