33
von 1891-1896 Fritz Schaffert, von 1896— 1899 Hans Rosenbauer und von 1899
an Ludwig Beyer. Den Schriftführerposten versahen von 1877 1890 Lorenz Hof—
mann, von 1890-1892 Konrad Rohn, von 1892 1895 Karl Krauß, von 1895—1898
Konrad Schaffner und von da ab Fritz Bär—.
Die Ubungsstunden des Vereins wurden bei Gründung des Vereins in der
Turuhalle des Turn-Vereins abgehalten, doch mußten dieselben im Winter oft aus—
fallen, da die Turnhalle nicht heizbar war. Auf kurze Zeit wurden dieselben im
Jahre 1883 in den Turnsaal des Kgl. alten Gymnasiums verlegt. Vom Jahre 1888
an werden die UÜbungsstunden auf dem Traheenzwinger abgehalten. In früheren
Jahren wurde nur auf das Knabenturnen Rücksicht genommen, seit 1891 werden
auch die Ubungen für das Mädchenturnen gepflegt und ist die Einteilung folgende:
Montag von 6—77 Uhr abends Übungen für das Mädchenturnen und Donnerstag
bon 7278 Uhr Ubungen für das Knabenturnen. Die Übungen für das Knaben—
surnen leitet seit dem Bestehen des Vexreins der Vorsitzende des Vereins, und die
Ubungen für das Mädchenturnen leitete von 1891 bis November 1898 Karl
Schmidt. Nach dessen Rücktritt wurde die Leitung dieser Ubungen auch von
dem Vorsitzenden übernommen. Mit Eifer und Geschick leitete Schmidt die
Ubungen und wurde sein Rücktritt sehr bedauert. Selbstverständlich ist es, daß auch
das Spiel in diesen Turnstunden gepflegt wird. Der Besuch der UÜbungsstunden
ist seit Einführung der Pflichtstunden nicht gerade glänzend zu nennen, und werden
hauptsächlich die jüngeren Kollegen vermißt. Diese Ubungsstunden haben nicht
allein den Zweck, als Vorbereitungen für den Unterricht „zu dienen, sondern sie
sollen auch den Teilnehmern die Segnungen der körperlichen Ubungen zu teil werden
lassen. Wer braucht aber in unserer, schnellebigen Zeit, der Zeit der Nervosität,
nicht die Segnungen der körperlichen Ubung? Gerade der Lehrer braucht sie am
meisten. Es ist deshalb auch dankbar anzuerkennen, daß ein Stamm ,älterer, treuer
Mitglieder redlich aushält. Die Durchschnittszahl der Befucher der Ubungsstunden
seit Bestand des Vereins ist 30 Mann.
Die, Versammlungen, die nach Bedürfnis abgehalten werden, und immer
nach den Ubungsstunden am Donnerstag stattfinden, waren immer anregend und
belebend. Vorträge wurden abgehalten, Berichte erstattet, Referate über das Jahr—
buch, die Monatsblätter, die deutsche Turnzeitung ꝛc. gebracht, Eingaben au den
Magistrat, die Kgl. Regierung, das Kgl. Staatsministerium wurden beschlossen.
Die Lehrpläne für den Turnunterricht in hiesiger Stadt wurden in den Versammlungen
beraten. Im Jahre 1892 wurde eiu Sanitätskursus veranstaltet. Herr Hofrat
Dr. Göschel belehrte in 6 Abenden die 90 teilnehmenden Mitglieder, und die Herren
Dr. Gutmann, Dr. Deuerlein, Dr. Sigm. Merkel, Dr. Ferd. Merkel leiteten die
darauffolgenden praktischen Übungen auf dem Tratzenzwinger. Herrn Hofrat
Dr. Göschel wurde eine künstlerisch ausgestattete Dankadresse dargebracht, und den
übrigen Herren Arzten durch Dankschreiben die Anerkennung des Vereins aus—
gedrückt. Die hiesige Sanitätskolonne lieferte zu diesen praktischen Ubungen in
anerkenneuswerter Weise das Übungsmaterial.“ Ihr wurde 20 Mark aus der
Vereinskassa überwiesen.
Besonderer Dank wurde auch Herrn Bezirkshauptlehrer Dorsch gesagt für die
Fertigung der Adresse an Herrn Hofrat Dr. Göschel.
Seit dem Jahre 18091 veranstaltete der Verein auch alljährlich während der
Weihnachts- und Osterferien, an Himmelfahrt ꝛc. halbe und ganztägige Turn—
fahrten. Dieselben erfreuen sich einer regen Teilnahme und sind für die Teilnebhmer
immer sehr vergnügte, anregende Stunden.
Eine größere Anzahl Mitglieder gehören auch dem Bayer. Turnlehrer-Verein
an, und seit 1898 hat sich der Verein mit 100 Mitgliedern zum deutschen Turn—
lehrer-Verein angemeldet. Es ist deshalb auch selbstverständlich, daß die Ver—
anstaltungen dieser Vereine durch Abordnungen besucht werden. Bei der Kres—
turnlehrerversammlung in Ausbach 1885 führten 16 Mitglieder unter Leitung
