fullscreen: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

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Schulwesen, Kunst und Wissenschaft 
Die Arbeit war im Winter in noch nie dagewesenem Umfange durch Krankheiten gestört, in 
vielen Fällen mußten die Anstalten geschlossen werden. 
Sämtliche Anstalten erfuhren im Laufe des Jahres Verbesserungen in bezug auf Instand— 
setzung der Räume und Vermehrung des Inventars. Auch Spiel- und Beschäftigungsmaterial wurde 
n umfassendem Maße angeschafft. Die in jeder Anstalt vorhandenen pflegerischen Einrichtungen 
vurden instandgehalten und nach Bedarf ergänzt. 
Die Anleitung der Kinder erfolgte nach den Grundsätzen einer neuzeitlichen Kinderforschung. 
Fühlungnahme mit dem Elternhaus wurde überall durch Abhalten von Elternabenden und Haus— 
besuchen geschaffen. Für das neue Schuljahr liegen überall fast die doppelte Anzahl der Vormerkungen 
oor für die zur Schule entlassenen Kinder. Es ist deshalb zu begrüßen, daß für das Rechnungs— 
jahr 1927,28: 3 Neueinrichtungen vorgesehen sind. 
Städtisches Kindergärtnerinnenseminar. Das Schuljahr begann am 24. April 1926 mit 114 
Schülerinnen, und zwar 62 in Kurs la und lb, 33 in Kurs ll, ferner 14 Schülerinnen des Leiterinnen— 
und 5 Schülerinnen des Zwischenkurses. Letzterer war als einmalige Einrichtung für Frauen— 
schülerinnen, welche sich die Berechtigung zu einem späteren Eintritt in einen Leiterinnenkurs er— 
werben wollten, eingerichtet worden. 
Im Juli fand die Prüfung für die Leiterinnen statt, so daß 14 Schülerinnen austraten. Da— 
durch, und durch Zurücktreten ungeeigneter Schülerinnen, war die Besuchszahl beim Schulschluß 95. 
Der Unterricht fand in der Hauptsache in der Schulbaracke Am Maxfeld 16 statt und wurde von 
haupt- und nebenamtlich arbeitenden Lehrkräften erteilt. 
Im Seminarkindergarten als Übungsstätte der Seminaristinnen waren durchschnittlich 55 bis 
30 Kinder anwesend. Der Unterricht vollzog sich ungestört und ohne Lehrerwechsel. Der theoretische 
Anterricht wurde in der Schulbaracke erteilt, Werkunterricht im Schulhaus Bielingstraße, Kochen und 
Zzausarbeit im Schulhaus Melanchthonplatz und Gartenbau in dem neubewilligten Gartengrundstück 
Zperberstraße 83. Die praktischen Übungen fanden in 6 städtischen Kindergärten und 6 stödtischen 
dorten statt, Säuglingspflege im Kinderheim der Siemens-Schuckert-Werke, Humboldtstraße 72. 
In sämtlichen Kursen wurden den Schülerinnen durchschnittlich 3034 Wochenstunden erteilt. 
Der Unterricht konnte in verbesserter Weise erfolgen, da das nötige Anschauungsmaterial angeschafft 
und die Lehrer- und Schülerinnenbibliothek erweitert wurde. 
Im Seminarkindergarten und im Seminar selbst wurden Elternabende und Feste, wie sie der 
Jahreskreislauf mit sich brachte, veranstaltet; diese bereicherten den Alltag und gaben den Schülerinnen 
Gelegenheit, die Vorbereitungen zu Feiern mit den Kindern, wie sie das Leben im Kindergarten und 
Hort mit sich bringt, kennenzulernen. 
Einige Ausflüge in die Umgebung Nürnbergs und eine Studienfahrt des II. Kurses nach 
Frankfurt und Mainz, an welche sich eine stimmunasvolle Rheinfahrt nach Koblenz anschloß, gaben 
Freude und berufliche Anregung. 
Am 28. und 30. Juni und 2. und 5. Juli 1926 fand die Prüfung der Jugend- und Hort— 
leiterinnen statt, mit dem Ergebnis: 1mal Hauptnote J, 10mal Hauptnote II und 3mal Hauptnote III. 
Die Prüfungsleitung lag in den Händen von Regierungsschulrat Dorsch von Ansbach als Vertreter 
der Regierung. 
Die Prüfung für die Kindergärtnerinnen wurde von der Regierung auf 15., 17., 30. und 
31. März 1027 festgesetzt. 33 Schülerinnen unterzogen sich derselben. Das Prüfungsergebnis war: 
2mal J, 24mal II und 7mal III. Ein großer Teil der Schülerinnen konnte durch das Seminar sofort 
Stellen vermittelt erhalten, teils in Anstalten, teils in Familien. Die eine oder andere dürfte auch 
in eine städtische Anstellung gelangen. 
Am 18. und 21. März fand die Aufnahmeprüfung für die Schülerinnen des J. Kurses 1927 
statt, welche nicht die abgeschlossene Lyzeums- oder Höhere Mäödchenschulbildung nachweisen konnten 
und den Beweis einer gleichwertigen Vorbildung erbringen mußten. 12 Schülerinnen waren zur 
Prüfung zugelassen, 11 bestanden dieselbe. Drei derselben, welche das 16. Lebensiahr noch nicht 
vollendet hatten, wurden für Ostern 1928 zurückgestellt. 
Für das neue Schuljahr wurde wieder ein Doppelkurs genehmigt, um einigermaßen den Ge⸗ 
suchen um Aufnahme gerecht werden zu können. Trotzdem 60 Schülerinnen aufgenommen sind, 
müssen noch viele zurücktreten. Für Ostern 1928 liegen schon heute 32 Anmeldungen vor.
	        
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