Volltext: Hans Sachs und andere Dichter des 16. Jahrhunderts

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II. Johann Fischart. 
Donnerstag, den 28. Juni. 
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Man that, wie man beschlossen hatt', 
Um zwei Uhr zog man in die Stadt 
Mit einundfünfzig Fähnlein ein, 
Dazu mit Straßburgs Söldnern zwei'n. 
Vier Tage man sie bleiben hieß, 
Drauf man sie wohl geletzt entließ. 
Der Einzug lustig war zu schauen 
Beiden, den Männern und den Frauen, 
Und wie die Hoffnung sie geletzt, 
Als sich die Schar zur Fahrt gesetzt, 
So freuten sie sich jetzt noch mehr, 
Da sie gewonnen Ruhm und Ehr'. 
Sie sprachen: „Nun wird man am Rhein 
Der Zür'cher eingedenk stets sein 
Und wird allzeit von ihnen sagen, 
Daß sie zu Land und Schiff sich wagen, 
Glückselig müsse Zürich sein 
Und Straßburg allezeit gedeihn, 
Dieweil die Straß' nach Straßburg ja 
Ganz glückhaft sei, wie man hier fah, 
Da nun zum Zweiten diese Fahrt 
Ein Schiff gemacht glückhafter Art. 
Hier sieht man, daß doch Gott die Flüss' 
Geschaffen nur darum gewiß, 
Daß man auf ihrer Fluten Wege 
Die Nachbarschaft besuch' und pflege, 
Wie man denn liest, daß an den Bronnen 
Und Bächlein sich einst angesponnen 
Der Menschen erste Nachbarschaft, 
Daraus kam Sippschaft, Schwägerschaft. 
Dam folgen Dörfer, Flecken, Städt', 
Wie denn noch heute geht die Red', 
Daß man spricht: Wir sind Nachbarsleut' 
Schöpfen aus einem Bache beid'!
	        
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