Metadata: Hans Sachs

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geraten. Das ift einer Stadt befte8 und reichftes Ge- 
deihen, daß fie viel feiner, vernünftiger und wohler- 
zogener Bürger hat. Löblidhe Schulen find der Brun: 
nen alles fittliden Wefens im menfchlihen Leben; wo 
fe verfallen, muß große Blindheit folgen im Slauben 
und allen nüßlihen Künften, und wird ein grob, vie: 
hijd Leben bei den Leuten. E3 ift [hwer, alte Hunde 
bändig und alte Schälfe fromm zu maden, die 
jungen Bäumlein aber fann man beffer biegen und 
‚iehen,““ 
Als der Fremde die Schrift zu Ende gelefen, 
fuhr er mit Eifer fort: „„Die Seele alles Unterrichts 
muß die Religion fein. Der reißt die Sonne vom 
Himmel, der nimmt den Jahr den Frühling, der den 
Meligions-Unterricht aus der Schule verbannt oder 
ihm einen untergeordneten NRang anweift.““ — So 
jprad) der Fremde, und ich konnte e8 meinem ÖOroß: 
vater anfehen, wie freudig ihn diefe Worte bewegten; 
fie mußten ganz aus feiner Seele gefprochen fein.“ 
„Sranz!“ rief er mir zu, „fonım mal hierher!“ 
Sch gehorchte, Da erfaßte er meine Hand, ftellte mich 
vor den Fremden hHın und fagte zu mir: „Sieh, Franz, 
diefer fremde, Hochgelahrte Herr ift der Rektor Trogen: 
dorf aus Goldberg. Er Hat viel Schüler, die er 
zu weifen und frommen Männern erzieht und die 
dann hohe Ämter verfehen. Ih weiß, auch dır wilft 
ein verftändiger und angefehener Mann in der Welt
	        
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