fullscreen: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

des 16. legte Luther in Gegenwart der beiden vor Notar 
und Seugen die Berufung nieder, die Schrift wurde ver— 
lesen und signiert.!?s) Dann eilten Staupitz und Linck, wie 
wir oben erfuhren, ohne sich abzumelden, aus der Stadt.20) 
Auf getrennten Wegen — ein Zeichen der Gefahr — suchte 
jeder Nürnberg zu gewinnen. Am 20. kam Wenzel, Tags 
darauf der Vikar in der Reichsstadt an.!30) Cuther wartete 
noch mehrere Tage vergeblich auf eine Antwort des Kar— 
dinals, an den er sich, wie bekannt, nochmals in zwei de— 
nütigen Bittschreiben — vom 17. und 18. Oktober — 
gewandt hatte, und verließ dann gleichfalls in aller Stille 
Augsburg, um in Nürnberg wieder mit den Freunden zu⸗ 
sammenzutreffen. 
Eine Bemerkung Christoph Obenanders !31) in 
seinen Aufzeichnungen über die verlassene Lage Cuthers nach 
dem 16. Oktober 132) giebt mir Veranlassung, auf den mög⸗ 
lichen Vorwurf einer feigen Haltung Lincks einzugehen, 
obwohl nach meiner quellenmäßigen Darstellung eine solche 
Beschuldigung wohl ausgeschlossen ist. Ich kann es hier 
unterlassen, nachzuweisen, inwieweit Obenander in dem 
Bestreben, den Nachweis ungetrübten Mutes eines gänzlich 
der Hülfe beraubten Luther zu liefern, überhaupt den histo⸗ 
rischen Boden verlassen hat, und darf mich nach der direkten 
Erzählung der Sachlage mit einer indirekten Abwehr solcher 
Vermutung begnügen. Ist auch von dem Briefwechsel der 
Brüder Martin und Wenzel aus den beiden nächstfolgenden 
Jahren nur ein Schreiben des ersteren vom 11. Dezember 
151833) erhalten, so reicht doch dieses eine Dokument schon 
hin, einen unwiderleglichen Beweis des gegenseitigen unge— 
trübten Vertrauens zu erbringen. Nicht nur daß Luther 
seinem nürnberger Freunde an erster Stelle, vor Staupitz,
	        
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