Anmerkungen.
119
schrieb Dürer über Perspective und Festungsbau; sein Haupt—
werk: „Uber die menschliche Proportion“. — Das Bildnis
Dürers, welches H. Sachs zu diesem Spruch veranlaßte,
wird ein Selbstporträt des Malers gewesen sein, von denen
mehrere noch heute existieren.
3. Das Schlaraffenland. Schlaraffe — Schluder—
affe, d. h. Müßiggänger, vergl. Maulaffe. Der Schilderung
liegen Volkserzählungen zu Grunde, litterarisch ist das Schlar—
affenland zuerst von Seb. Brant geschildert; es stellt eine
„Utopie“ dar (Thomas Morus, Utopia 1516), die nur ein
eingebildetes Glück bietet, der der Segen der Arbeit und
der Pflichterfüllung fehlt. — V. 11. Fladen — Kuchen, vergl.
Osterfladen. — V. 12. Lebkuchen, eine Tautologie; libum —
Kuchen; der Nürnberger Lebkuchen ist noch heute berühmt.
V. 42. Kreuzkäse — Klosterkäse, mit einem Kreuz bezeichnet.
V. 46. Den Jungbrunnen hat H. Sachs in einem humor—⸗
vollen Gedicht geschildert.
4. St. Peter mit den Landsknechten. St.
Petrus, der Himmelpförtner, wird in der Legende als
gutherzig geschildert. — Über das buntscheckige Leben der
frommen (— tüchtig, tapfer) Landsknechte vergl. Freytag,
Markus König. — Am Schluß des Gedichtes fügt H. Sachs
wie oftmals seinen Namen ein.
5. St. Peter mit der Geiß. St. Peter erscheint
in diesem Gedicht als der vorlaute Besserwisser, den der
Herr strafen muß. Der humorvollen Erzählung ist ein
ernsthafter „Beschluß“ angehängt; der Name des Dichters
erscheint im Reim.
6. Ppitaphium oder Klagerede ob der
Leiche D. Martini Lutheri. Tancpioc (Sc. MNyoc)
eigentlich Leichenrede, heute Grabinschrift in Versen. Das
Gedicht, ein ergreifendes Gegenstück zu der Wittenbergischen
Nachtigall, ist als Traumvision gestaltet. Luther 7 am
18. Febr. 1546 in Eisleben, begraben in der Schloßkirche zu
Wittenberg. V. 3. Hornung — Februar. V. 10. Kirche nach