Metadata: Bibel, Bd. 3: Ios 1,1-I Rg 12,7 – Nürnberg, STN, Solg. Ms. 3. 2°

DER SCHÖNE BRUNNEN. 
Der ihm verliehenen Benennung durchaus würdig, steht der schöne Taf. 10. 
Brunnen an dem einen Eck des leider durch Kramreihen verbauten 
viereckigen Hauptmarktes, ein Meisterstück gothischer Architektur, Or- 
namentik und Plastik, das von der reichhaltigsten Conception seiner 
Erbauer zeugt. Seine Entstehung fällt auch in jene Zeit, (1355 — 
1361), wo der deutsche Baustyl mit seinen ornirenden Zuthaten die 
höchst mögliche Stufe erreicht hatte. Die Fertiger dieses Meister 
werks waren die Steinhauer Georg und Fritz Rupprecht und der 
Bildhauer Sebald Schonhover (nach anderen Schonhofer). Der 
Brunnen war früher bemalt und mit Vergoldungen versehen, ja 1490 
hat sogar Wohlgemuth daran gearbeitet. Nach mehrmaligen Re- 
staurationen (1447, 1464, 1490, 1541, 1586) war er endlich ganz 
schadhaft geworden und die Ausbesserung, welche 1792 damit vorge- 
nommen wurde, war eher noch eine Verschlechterung zu nennen, Vom 
gänzlichen Verfall rettete ihn ein königlicher Befehl auf Veranlassung 
Ludwig’s I., (damals Kronprinz Ludwig von Bayern), wonach 
Albert Reindel, jetzt Direktor der Kunstgewerbschule, den Auftrag 
erhielt, die gänzliche Wiederherstellung des schönen Brunnens zu 
leiten. Derselbe wurde nun zerlegt, die noch guten Theile behalten 
und für die neu anzufertigenden zum Muster genommen, und nach 
164 Zeichnungen Reindel’s, fertigten die Bildhauer Burgschmiet 
und Bandel und die Steinhauer Rotermundt und Capeller nebst 
noch einigen Steinmetzen 286 neue Stücke, welche mit den noch ver. 
wendbaren mittelst eiserner Stäbe und Bleieingiefsungen zusammen- 
gefügt und, um sie dauerhafter zu machen, in Oel getränkt wurden.
	        
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