Volltext: "Barbara Harscherin", Hans Sachsens zweite Frau

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einzusehen, warum Hans Sachs, wären die Kinder seine Enkel 
gewesen, sie in dem Gedicht nicht auch als solche bezeichnet hätte. 
Aber es gibt noch authentische Belege dafür, daß Sachs 
Enkelkinder überhaupt nicht völlig verwaist und also nicht ge— 
zwungen waren, in dem Hause ihres Großvaters eine Zuflucht zu 
suchen. Bekanntlich nennt Hans Sachs seine älteste Tochter, von 
der ihm vier Enkel geblieben waren, nicht mit ihrem Vornamen?w). 
In der Litteratur wird Margarethe, die Frau des Nürnberger 
Messerschmieds Hans Pregel des älteren als des Dichters Tochter 
bezeichnet, allein ganz mit Unrecht; denn Margarethe Pregel ist 
nicht Hans Sachs' Tochter, sondern vielmehr deren Schwiegermutter. 
Hans Pregel, der ältere, starb 1552210) und hinterließ außer einer 
Witwe: Margarethe, die ihm nach fünf Jahren in's Grab folgte, 
noch zwei Söhne: Balthasar Pregel, der in Wöhrd als Wirt sich 
ansässig gemacht hatte, dann Hans Pregel (den jüngeren), und eine 
als Sohn des Händlers Conrad Spörl und war ein Bruder des Malers Hans 
Lonrad Spörl. — Taufbuch von St. Lorenz: Cunrad Spörl, Ursula, Jobst, 
J. july 1580. — Ehebuch von St. Lorenz: Hans Conrad Spörl, maler, Conrad 
Spörls, hendlers, ehelicher sohn, jungfrau Ursula Paulus Preußen, tuchbereiters, 
eheliche tochter, 10. may 1603. — Nürnberger Totenbücher: 24. february 1605: 
Frau Ursula, des erbarn Conraden Spörls, hendlers, ehewirtin, in der grasers— 
Jassen. — Jobst Spoerl der jüngere wird erst seit 1648 erwähnt. Vgl. J. Barder, 
Beiträge zur Kunstgeschichte NUrnbergs in A. von Zahn's Jahrbüchern für 
Kunstgeschichte, Wien 1868, S. 234. 
»ib)) Vgl. Anm. 21. 
»ic) Lochner — Schnorr's Archiv, 3. Band 1874, S. 43 — erwähnt einen 
„Hans Pregel, messerer, der älter, und Margreth, seine ehliche hausfrau 1547.“ 
Aus dieser Notiz haben Hans Sachs-Forscher (Vgl. u. a. E. Goetze, Hans Sachs 
Bamberg 1890, S. 54, und Rud. Genée a. a. O. S. 388) ganz mit Unrecht ge— 
folgert, daß Hans Sachs' älteste Tochter Margarethe geheißen. — Ein „Hans 
Pregel, messerer“ wird sabbato post Jacobi (26. Juli) 1511 als Neubürger in 
Nürnberg aufgenommen. — M. 8. 237, fol. 80 im kgl. Kreisarchiv Nürnberg. 
Er war also von auswärts zugezogen. Zum Meister wurde er gesprochen 
secunda post crucis exaltacionis (15. September) 1511 — M. 8. 236, fol. 99a. 
In einer Urkunde vom 25. November 1547 (Libri litterarum im Stadtarchiv 
Nürnberg, Band 62, fol. 37), wo er zusammen mit seiner Ehefrau Margarethe 
porkommt, wird er als Hans Pregel, Messerer, „der ältere“ bezeichnet, was be— 
weist, daß er einen gleichnamigen Sohn hatte. Ueber diesen Sohn ist in der 
Anm. 21e das Weitere zu finden. — Der Eintrag über das Begräbnis Hans 
Pregels des ältern lautet im J. Totenbuch von St. Lorenz: „Hans Pregel, der 
elter, pey sant Lorenzen 14. augusti 1552.“ — In den Libri litterarum, Band 66, 
fol. 4b, wird dann in einer Urkunde vom 22. August 1552 Margarethe als Witwe 
des „weiland Hans Pregel, messerer“ bezeichnet.
	        
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