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Rufet laut die Schlacht⸗Trompete,
Springt er aus der Gattin Arm,
Horcht nicht auf der Freundin Rede,
Achtet nicht auf ihren Harm.
Doch von den krieg'rischen Tönen erschüttert,
Bis in das innerste Leben durchzittert,
Zaget die liebende Seele der Frau;
Peinlich geängstet von schrecklichen Bildern,
Die ihr die Scenen des Schlachtgewühls schildern,
Perlen die Augen von himmlischem Thau.
Ist der Friede dann erstritten,
Kehrt er zum verlass'nen Heerd;
Sie entwindet unter Bitten
Seiner harten Faust das Schwert,
Und die Eris fliegt im Grimme,
Denn der Friede ziehet ein,
Und der Gattin sanfte Stimme
Soll fortan die Losung sein.
Denn mit dem sanft überredendem Blicke,
In dem Pallaste, so wie in der Hütte,
Herrschen die Frauen mit zartem Gemüth.
Zwingen die Kräfte, die feindlich sich hassen,
Daß sie wie Brüder sich freundlich umfassen,
Binden und einen, was ewig sich flieht.