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zweijährigem erfolglosem Besuch der allgemeinen Volksschule. Andrerseits werden 
Kinder, die entsprechende Fortschritte gemacht haben, in eine Mittelklasse der Volks— 
chule zurückversetzt. Die Aufnahme erfolgt übrigens erst dann, wenn durch eine 
n welche von einem Mitgliede der Lokalschulkommission in Anwesenheit des 
Kgl. Bezirksarztes, des Inspektors und des Lehrers vorgenommen wird, festgestellt 
worden ist, daß die angemeldeten Kinder in der allgemeinen Volksschule nicht mit 
fortkommen können. Endlich geschieht die Zuteilung in eine Hilfsklasse nur mit 
Einwilligung der Eltern. 
4. Zahl der Lehrkräfte und der Schüler. 
Im Schuljahre 1897 /98 bestanden 4 Klassen mit 4 Lehrern und einer Ar— 
beitslehrerin. Eine Klasse soll nach den Satzungen nicht viel mehr als 20 Kinder 
aufnehmen. Demgemäß waren am Schlusse des genannten Schuljahres 
in Klasse J A 24 Kinder, 12 Knaben und 12 Mädchen, 
in Klasse IB 21 , , „1719 
in Klasse 10 24 F , 
in Klasse II 21 „10 , 
Im ganzen 90 Kinder, 48 Knaben und 42 Mödchen. 
c) Stotterheilkurse. 
Die Stotterheilkurse wurden auf Antrag des Vereins für öffentliche Gesund— 
heitspflege im Jahre 1894 eingerichtet und seitdem jedes Jahr abgehalten. Die 
Anmeldung zur Teilnahme erfolgt regelmäßig einige Zeit vor Oftern durch die 
beteiligten Klaßlehrer. Die Aufnahme wird allen angemeldeten Kindern gewährt, 
jedoch müssen sich die Eltern durch Unterschrift verpflichten, sie zu regelmäßigem 
Besuch der Kurse anzuhalten. Die Teilnahme an denselben setzt ein gewisses Maß 
von Kenntnissen und eine gewisse Reife des Willens voraus. Daher werden in der 
Regel die Kinder erst vom vierten Schuljahre an zugelassen. Dagegen ist es ihnen 
aicht verwehrt, mehrere Jahre nach einander bis zur Entlassung aus der Werktags— 
schule an den Ubungen teilzunehmen. 
Bisher bestanden regelmäßig drei Kurse, je einer im Schulhause in der Kartäuser— 
gasse, im Schulhause am Unschlittplatze, das seit Beginn des Schuljahres 18898,99 
zum Leihhause eingerichtet wurde, und im Schulhause am Lauferthorgraben. Die 
Ubungen werden von sachkundigen Volksschullehrern geleitet. 
Dieselben dauern vom Anfang bis zum Schlusse des Sommerhalbjahres; und 
zwar wird jeden Wochentag eine Stunde des Nachmittags darauf verwendet. Am 
Anfang und am Schluß des Sommerhalbjahres wird in jedem Kurse eine Prüfung 
gehalten, bei welcher über den Grad des Stotterns wie über sonstige Sprachgebrechen 
der Kinder genaue Aufzeichnungen gemacht werden. Die Vergleichung der Wahr— 
nehmungen bei der ersten Prüfung und bei der zweiten Prüfung läßt das Maß der 
erzielten Unterrichtserfolge erkennen. 
Im Schuljahre 1897/98 wurden die Kurse von drei Lehrern geleitet, wie 
bisher. Die Zahl der Kinder, welche vom Anfang bis zum Schlusse an denselben 
teilnahmen, betrug im ganzen 44, 31 Knaben und 13 Mädchen. Von diesen hatten 
3 hinder, 16 Knaben und 7 Mädchen, die Kurse schon im vorausgehenden Jahre 
esucht. 
d4y Der Jugendhort. 
Zu den Hilfsanstalten der Volksschulen dürfen auch die von dem Verein 
Jugendhort ins Leben gerufenen Einrichtungen zur Erziehung armer Kinder gezählt 
werden. Der Gründer und langjährige Leiter dieses Vereins war der im Jahre 
1896 verstorbene hochverdiente Vorstand des Gemeindekollegiums, Kommerzienrat 
Stief. Seinen Bemühungen, die von mehreren wohlhabenden und für die Sache 
begeisterten Mitbürgern nachdrücklich unterstützt wurden, gelang es, armen Kindern 
wenigstens für einige Stunden des Tages ein gesundes und behaägliches Heim zu
	        
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